Bayern- & Deutschlandnews zum 28. September 2016!
Bayern legt zu
Im ersten Halbjahr 2016 expandierte die bayerische Volkswirtschaft überdurchschnittlich stark. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik aufgrund erster, vorläufiger Ergebnisse des Arbeitskreises „Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen der Länder“ mitteilt, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 preisbereinigt um 3,3 Prozent. Damit lag es um einen guten Prozentpunkt höher als die Zunahme des BIP in Deutschland insgesamt.
Autobesitzer zahlen zu viel
Fast jeder zweite Autobesitzer zahlt zu viel für seine Autoversicherung, weil er die Prämie in Raten überweist. So begleichen rund 35 Prozent der Versicherten ihre Rechnung monatlich oder vierteljährlich, was zu durchschnittlichen Mehrkosten von über 30 Euro pro Jahr führt. Weitere 10 Prozent bezahlen zweimal im Jahr und berappen so rund 14 Euro zu viel. Insgesamt landen hierdurch mehr als 600 Millionen Euro extra auf den Konten der Versicherungen. Das hat das Verbraucherportal Finanztip errechnet. Auch wenn es zum Jahresanfang das Konto stark belastet: Falls möglich, sollten Verbraucher auf eine jährliche Zahlweise umstellen. „Wer die Beiträge zuvor Monat für Monat auf einem Tagesgeldkonto anspart, kann die hohe Einmalzahlung ohne Probleme begleichen“, empfiehlt Finanztip-Expertin Annika Krempel. Hinzu kommt, dass einige Versicherungen keine monatlichen Zahlweisen anbieten. „Wer auf Vergleichsportalen nach monatlicher Zahlung sucht, hat deutlich weniger Tarife zur Auswahl.“
Kompromiss zur Erbschaftsteuer
Der Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK), Eberhard Sasse, bewertet die im Vermittlungsausschuss zwischen Bund und Ländern gefundene Einigung zur Erbschaftsteuer als tragfähigen Kompromiss für die Unternehmen im Land. „Es ist gut, dass man sich geeinigt hat. Das gibt den Familienunternehmen Rechts- und Planungssicherheit.“ Erleichtert zeigte sich Sasse insbesondere über die Lösung bei der Unternehmensbewertung. „Das war ein wesentlicher Knackpunkt. Jetzt können die Unternehmen zumindest etwas näher an der Wirklichkeit bewertet werden, auch wenn einzelne Änderungen die Unternehmensübergabe teurer und aufwendiger gestalten.“
Ratgeber „Dr. Google“
Die überwiegende Mehrheit der Deutschen nutzt bei medizinischen Fragen das Internet. Eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse zum 18. Geburtstag von Google am 27. September ergab: 73 Prozent der Deutschen haben im Internet schon einmal nach Informationen zu einer Krankheit beziehungsweise nach Symptomen, Verlauf oder Behandlungsmöglichkeiten gesucht. „Viele Menschen sind offensichtlich stark daran interessiert, sich im Internet auch als Laie ein gewisses medizinisches Wissen anzueignen“, sagt Andreas Heiß vom KKH-Serviceteam in Rosenheim. Mit dem Ergebnis ihrer Recherche sind die meisten Befragten zufrieden: 76 Prozent finden, die Informationen zur gesuchten Krankheit waren hilfreich. Dennoch äußerten sich viele Befragte generell auch skeptisch: 77 Prozent sind der Auffassung, dass Laien durch die vielen Informationen über Krankheiten im Internet eher verunsichert werden. 62 Prozent befürchten, man werde leicht zum Hypochonder, wenn man im Internet lange genug zu Krankheiten recherchiere.
Integration durch Ausbildung und Arbeit
„Wer integrieren will, darf nicht spalten“, erklärt Matthias Jena, Vorsitzender des DGB Bayern, anlässlich der von der Initiative „Integration durch Ausbildung und Arbeit“ veröffentlichten Zahlen zur Integration von Flüchtlingen in den bayerischen Arbeitsmarkt. Unter der Überschrift „Chancen ermöglichen – für alle!“ verabschiedete der DGB Bayern Leitlinien für eine gelingende Integration. Der DGB Bayern und die Gewerkschaften machen sich für einen gleichrangigen Zugang zu Berufsausbildung und Förderinstrumenten stark, damit Geflüchtete und bereits ansässige arbeitsfähige Personen nicht gegeneinander ausgespielt würden. Programme und Maßnahmen für den Arbeitsmarkteintritt müssten allen, eingeschlossen den Langzeitarbeitslosen, offen stehen. Auch die freie Berufswahl müsse weiterhin für alle gelten. Bei einem Ausbildungswechsel der Geflüchteten dürfe deren Duldung nicht aufgehoben werden.
Staatsanwaltschaft will ermitteln
Die Staatsanwaltschaft Fulda will gegen Diether Dehm, Bundestagsabgeordneter der Partei DIE LINKE, ermitteln wegen dessen Autofahrt von Italien nach Deutschland mit einem afrikanischen Flüchtling im Kofferraum. Gegen den Abgeordneten sollen Vorermittlungen wegen des Verdachts auf Beihilfe zu unerlaubter Einreise beginnen. Wegen der Immunität des Politikers sei der Bundestagspräsident darüber informiert worden. Dehm hat publik gemacht, dass er im August einen jungen afrikanischen Flüchtling von Italien über die Schweiz nach Deutschland bracht und ihn an Flüchtlingshelfer übergeben hatte. „Diese konkrete Aktion würde ich jederzeit wieder tun“, sagt Dehm.
Sprachkurse und Hartz IV für alle
Angesichts der Schwierigkeiten bei der Rückführung abgelehnter Asylbewerber sollen auch jene mit schlechter Bleibeperspektive Zugang zu Sprache, Ausbildung und Arbeit erhalten, heißt es in einem Gutachten des Politologen Dietrich Thränhardt und der Sozialpädagogin Karin Weiss für die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Deutschkenntnisse und berufliche Kompetenzen könnten den Betroffenen auch in den Herkunftsstaat nutzen. Die SPD-nahe Stiftung plädiert außerdem für eine Abschaffung des Asylbewerberleistungsgesetzes. Stattdessen sollte jeder Flüchtling Hartz IV erhalten.
Glücksbringer im Trend
Gibt es einen Glücksbringer, den Sie stets bei sich tragen oder haben Sie ein Glücksritual, das Sie zum Beispiel vor wichtigen Terminen immer machen, um Erfolg zu haben? Das wollte die europäische Gemeinschaftslotterie Eurojackpot von den Deutschen wissen. Mehr als die Hälfte der Frauen hat demnach einen Glücksbringer (53 Prozent) und/oder ein Glücksritual (48 Prozent). Männer dagegen glauben weniger stark an die Bedeutung dieser Symbole (30 Prozent) und Gesten (35 Prozent). Und: Jede Region hat ihr eigenes Glücksritual. Im Süden glauben die Menschen besonders stark an religiöse Symbole: Mehr als jeder Siebte in Bayern setzt auf die Kraft von Heiligenbildern oder anderen religiösen Glücksbringern (14 Prozent). So viele wie in keinem anderen Bundesland. Im Osten dagegen mag man es lieber rustikaler und „klopft auf Holz“ (Brandenburg: 6 Prozent). Den Norddeutschen hilft positiver Zuspruch: Mit einem „Toi toi toi“ helfen Hamburger, Schlweswig-Holsteiner, Bremer und Niedersachsen dem Glück auf die Sprünge (5,7 Prozent).
Olaf Konstantin Krueger
Hier geht’s zu den Bayern- & Deutschlandnews vom 14. September 2016.