Casting Show Siegerinnen machen sich für Flutopfer stark!
Jasmin Richter und Sabine Hatzmann (Foto) nutzen ihre TV Prominenz um sich mit viel Herz und Kraft für die Flutopfer rund um Simbach am Inn starkt zu machen! Foto: Richter

Casting Show Siegerinnen machen sich für Flutopfer stark!

Bei der Pro 7 Casting Show für das TV Format “Horror Tattoos“ lernten sich Jasmin Richter und Sabine Hatzmann kennen…und schätzen. Dass die beiden auch noch als Siegerinnen hervorgingen, das konnte keiner ahnen. Diese Prominenz nutzten die jungen Ladies nun dazu, sich für die Flutopfer in Bayern stark zu machen.

Trotz Familie und Job haben die beiden großes Herz und viel Kraft gezeigt und vom Hochwasser so schrecklich heimgesuchte Region rund um Simbach am Inn tatkräftig unterstützt.

Nina Bufalino im Gespräch mit Jasmin Richter.

Waren Sie auch vor Ihrem Auftritt im Fernsehen sozial engagiert und wie entstand die Idee, sich für die Flutopfer stark zu machen?

Natürlich kennen uns viele durch die Show, was natürlich auch den Vorteil hat, dass schneller Vertrauen gefasst wird, aber sozial engagiert waren wir schon immer. Das ist bei Sabine und mir auch beruflich bedingt schon gar nicht anders möglich. Sabine arbeitet als Krankenschwester und ich bin gelernte Betreuungsassistentin (§ 87 b).

Das eine ist es eine flammenden Idee zu haben, scheitern tut es jedoch meist an der praktischen Umsetzung. Wie haben Sie Ihren Plan, den Flutopfern zu helfen, vorangetrieben?

Dank Socialmedia, in dem Fall Facebook, gibt es mittlerweile nichts, was wir nicht organisieren können. Wir veröffentlichten unter https://m.facebook.com/HatzmannRichter/ einen Spendenaufruf, haben aber schnell gemerkt, dass das Vorhaben, in unserer Garage mal kurz Platz zu schaffen wurde, schnell an seine Grenzen kam. Selbst der Kellerraum mit 20 qm bei Sabine und dem Stellplatz bei uns wurde schnell zu knapp. Die Flutopfer standen vor dem Nichts und benötigten alles, von der Fischkonserve bis zum Bett. Dann kam uns die Idee, Firmen anzuschreiben und um Unterstützung zu bitten!

Machen Sie beide die Aktion im Alleingang oder haben Sie Unterstützung?

Wir sind ein Organisationsteam von vier Personen, Sabine mit ihrem Mann Cliff und ich mit meinen Mann Peter. Mittlerweile ist daraus aber ein richtiges Netzwerk entstanden, man spricht sich ab, um kürzere Wege zu haben. Noch dazu haben wir Helfer aus Hohenlinden, die im Landkreis Ebersberg Spenden sammeln, welche mein Mann Peter dann auf seinen Heimweg von der Arbeit mit nimmt.

Was waren das für Spenden und woher kamen sie?

Von den privaten Spendern aus der Umgebung haben wir alleine ungefähr vier  Sprinter voll mit Sachspenden bekommen. Von den Firmen, wie zum Beispiel Würth, BGS, Rehau, allMRI, Ohropax, Donauelektronik, Bürstenmann, Kärcher, Redbull, kamen entsprechend ihrem Sortiment großzügige Sachspenden. Auch regionale Unternehmen ließen sich nicht lumpen. Unser Danke gilt daher: Mjamjam aus Ampfing ( Tiernahrung), Triuso aus Buchbach ( Werkzeug), Brauerei Schweiger aus Markt Schwaben (Getränke), Malerei Briller aus Burghausen Inhaber Mathias Reiß (Farben und Putze), Nelhiebel aus Dachau (Elektromeister, Futterhandel Biber aus Unterneukirchen.

Sind die Entscheider in den Firmen eher skeptisch oder vorbehaltslos?

Natürlich gibt es Firmen die skeptisch sind, aber dann verweisen wir auf den Bauhof in Simbach, der unsere Spenden „verwaltet“ und der Großteil ist dann aufgeschlossen und hilfsbereit. Traurig ist es, wenn die Firmen sich nicht mal die Zeit nehmen unsere E-mail zu lesen und eine Automatische Absage rausschicken.

Welche Spende war am ausgefallensten?

Also die ausgefallenste Spende war definitiv eine Ölheizung samt Tank die ein älterer Herr dringend gebraucht hatte. Da dachten wir eigentlich, wir seien an unserer Grenze und das schaffen wir nicht. 24 Stunden später stand alles bei dem Betroffenen.

Wie kommen die Gaben rein logistisch an die richtige Stelle?

Große Lieferungen werden direkt an den Bauhof geliefert. Alles andere wird an unsere zwei Sammelstellen gesendet, dort aufbewahrt und sofort bei Abruf geliefert mit unseren privaten Autos und Anhänger. Und wenn´s mal mehr wird, haben wir auch helfende Hände samt Sprinter!

Wie reagieren die Flutopfer?

Wie sie reagieren? Dürfen wir Ihnen eine Frage stellen? Wenn man Ihnen alles nimmt und Sie nur noch das haben was Sie am Leib tragen und wir bringen Ihnen dann Hygieneartikel, Toilettenpapier, Schnürsenkel oder was auch immer, wie fühlen Sie sich dann? Erleichtert, beschämt, traurig, glücklich, weinerlich, fassungslos, dankbar. All diese Gefühle bekommen wir bei jeder einzelnen Auslieferung zu spüren. Das ist auch für uns nicht immer leicht, weil man vieles tief ins Herz lässt, aber wenn man dann eine Umarmung bekommt und man sieht in die Augen der Betroffenen, dann weiß man wofür man das alles macht.

Welche dramatischen Schäden haben Sie zu sehen bekommen?

Dramatisch war oder ist die Gesamtsituation. Das schlimmste Bild war wohl,  als uns eine Dame aus Triftern in ein Haus geholt hat. Es war leer, alles weg, keine Bilder, keine Fotoalben, keine Möbel, das trifft uns persönlich immr wieder. Und die erste Fahrt nach Simbach war heftig… Kriegsgebiet, das war unser erster Gedanke. Wir haben beim Heimfahren kein Wort geredet, obwohl wir eigentlich echte Labertaschen sind, wir standen regelrecht unter Schock!

Was war bei der Aktion der für Sie emotionalste Moment?

Den emotionalsten Moment kann man so nicht erklären, seit dem 3. Juni bestätigt sich für uns eines: Der Mensch ist sehr wohl in der Lage zusammen zu rücken und alles zu geben, alles zu zeigen und bis an seine Grenzen für jemand anderen zu gehen.

Schaffen Sie es ohne Weiteres ihr Engagement in das Familienleben zu integrieren? Wie reagieren denn Mann und Kinder?


Nach drei Wochen geht es auch bei uns langsam an die Substanz, aber man macht weiter, weil man weiß, wofür. Wir für unseren Teil haben gemerkt, man weiß den Partner wieder einmal mehr zu schätzen, man nimmt sich öfter in den Arm, wird sich seiner Habschaften wieder bewusster, genießt mehr und es vergeht seitdem kein Tag, an dem wir morgens aufstehen und uns dafür bedanken dass wir am Leben sind und so reich sind an dem was wir haben und dem was wir lieben.

Und nun der Neugierde halber: Was wurde aus Ihrem Tattoo?


Unsere Tattoos sind toll abgeheilt, durch die Show haben Sabine und ich uns kennengelernt, daraus ist eine sehr innige Freundschaft geworden. Unsere Tattoos und Horror Storys kann man bald wieder im TV bewundern! Ab dem 21. Juli startet die erste Staffel wieder auf Pro7!

Übrigens: Wir machen auch weiter, wenn sich Firmen oder Privatleute finden die spenden wollen gern unter unseren Facebook Seiten kontaktieren

(https://m.facebook.com/HatzmannRichter/ und

https://m.facebook.com/Freiwillige-Handwerker-f%C3%BCr-Hochwasseropfer-1371391939541437/)

Nina Bufalino

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