Über das lange Pfingstwochenende ist die Rosenheimer Bundespolizei mit 60 illegalen Einreiseversuchen befasst gewesen. Unterwegs waren die Migranten insbesondere in Reisebussen und Fernreisezügen. Die in Gewahrsam genommenen Personen stammen unter anderem aus dem Kongo, Nigeria, Syrien, Pakistan, Albanien und der Türkei. Mehrere Moldauer und Kosovaren wollten offenbar mithilfe von Schleusern aus Rumänien beziehungsweise dem Kosovo in der Bundesrepublik Fuß fassen. Sie wurden bei Grenzkontrollen an der A93 nahe Kiefersfelden sowie einem nur wenige Kilometer entfernten kleineren Grenzübergang gestoppt.
Die vier moldauischen Staatsangehörigen fuhren in einem in Rumänien zugelassenen Kleinbus mit. Im Gegensatz zu Ihrem rumänischen Fahrer konnten die Moldauer den Beamten bei der Kontrolle kurz vor dem Oberaudorfer Ortseingang keine Pässe vorzeigen. Recherchen der Bundespolizei zufolge hatten sie in den Jahren 2018 und 2022 in Deutschland Asyl beantragt. Ihre Anträge waren jedoch abgelehnt worden. Zwischenzeitlich hatten sie auch in Belgien und Österreich versucht, Asyl zu erlangen. Ihr in Rumänien gemeldeter Fahrer erhielt eine Strafanzeige wegen Einschleusens von Ausländern. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft musste der 43-Jährige vorab als Sicherheit für das anstehende Strafverfahren 600 Euro hinterlegen, ehe er seine Fahrt allein fortsetzen konnte.
Bei der Autobahnrastanlage Inntal-Ost unterzogen die Bundespolizisten die Insassen eines Pkw mit deutschen Kennzeichen einer Kontrolle. Der Kosovare am Steuer des Wagens wies sich mit seinem Reisepass und einer italienischen Aufenthaltsgenehmigung aus. Die drei Landsleute, die der 27-Jährige nach eigenen Angaben in Richtung Nordrhein-Westfalen befördern wollte, konnten die erforderlichen Einreisedokumente nicht vorweisen. Wie sich herausstellte, waren sie in der Vergangenheit bereits in Italien registriert worden. Der kosovarische Fahrer, der nachweislich in Italien eine Wohnung unterhält, konnte ohne die drei Begleiter weiterfahren. Er muss voraussichtlich schon bald mit einem Strafverfahren wegen Schleuserei rechnen.
Die Bundespolizei zeigte die insgesamt sieben Geschleusten jeweils wegen versuchter illegaler Einreise an. Anschließend hatten sie das Land wieder zu verlassen. Von den über das verlängerte Wochenende festgestellten 60 Personen, die ohne die erforderlichen Einreisepapiere unterwegs waren, wies die Bundespolizeiinspektion Rosenheim etwa die Hälfte zurück. Sie wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen der österreichischen Polizei überstellt. Die andere Hälfte ist zwischenzeitlich einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet worden.