Baubeginn der Aicher-Park-Brücke könnte sich verzögern
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Baubeginn der Aicher-Park-Brücke könnte sich verzögern

Tragfähigkeit der über 200 Bohrpfähle muss erneut geprüft werden.

Die Westtangente Rosenheim ist nach der Verkehrsfreigabe des 1. Bauabschnittes im Oktober 2015 mittlerweile in allen verbleibenden Abschnitten in Bau. Das für die Gesamtfertigstellung der Westtangente Rosenheim zeitbestimmende Bauwerk ist die 650 Meter lange und rund 33 Millionen teure Aicher-Park-Brücke über die Mangfall, den Mangfallkanal und das Gewerbegebiet Aicher-Park.

Die Bauzeit für das außergewöhnliche Bauwerk beträgt rund drei Jahre. Ausgehend von dem Ziel, die gesamte Westtangente Rosenheim Ende 2020 dem Verkehr zu übergeben, ist ein Baubeginn des Bauwerks Ende 2017 angestrebt, jedoch sind noch zusätzliche Untersuchungen zur Bauwerksgründung notwendig, durch die sich der eigentliche Baubeginn ins Frühjahr 2018 verschieben könnte. Dies teilte das Städtische Bauamt Rosenheim in einer Pressemitteilung mit.

Seitdem das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) 2015 den Startschuss für die Finanzierung der Bauabschnitte 2 bis 4 der Westtangente Rosenheim gegeben hat, laufen die Bauvorbereitungen für den Bau der Aicher-Park-Brücke. Die Vergabeunterlagen sind bis auf die Vorgaben der Gründung der Brücke fertig. Bevor das europaweite Vergabeverfahren starten kann, sind die diesbezüglich wohl noch offene Fragen endgültig zu klären.

Das StBA Rosenheim hat laut Pressemitteilung, bereits im Frühjahr 2015 umfangreiche Baugrunduntersuchungen in Auftrag gegeben. In einem ersten Schritt wurden ergänzend zu den Untersuchungen früherer Planungsphasen alle Pfeilerachsen abgebohrt. Auf der Basis dieser Ergebnisse wurde die Gründung des Bauwerks entwickelt. Erforderlich sind Bohrpfahlgründungen bestehend aus über 200 Pfählen mit 50 bis 60 Meter Länge. Über diese sollen die Lasten aus dem Bauwerk in den Untergrund eingebracht werden.

Der Baugrund des Rosenheimer Beckens besteht bis in sehr große Tiefen aus Seeton mit hohem Wassergehalt. Einen vergleichbar schlechten Baugrund gibt es deutschlandweit nur noch im Bodenseegebiet. Da auch in Tiefen über 200 Meter kein tragfähiger Untergrund zu erwarten ist, müssen die aus dem Brückenbauwerk eingebrachten Kräfte ausschließlich über die Reibung zwischen der Oberfläche der Bohrpfähle und dem anstehenden Boden abgetragen werden. Um die Tragfähigkeit der Pfahlgründung nachzuweisen, waren sogenannte Probepfahlbelastungen durchzuführen.

Seit Ende 2015 wurden insgesamt elf Probepfähle in unterschiedlichen Ausführungen getestet. Dabei wurden neben variierenden Pfahllängen, Bohrpfähle mit und ohne Mantelverpressung sowie mit und ohne ergänzende Drainagebohrungen erstellt und belastet. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass die vorgesehene Gründung grundsätzlich möglich ist, dass diese aber eine ganz besondere Präzision bei der Herstellung erfordere.

Um die notwendige Tragfähigkeit jedes einzelnen der über 200 Bohrpfähle sicherzustellen, sind die Rahmenbedingungen für die Baudurchführung von einem Gutachter noch exakt festzulegen. Diese sind nun noch durch drei zusätzliche Bohrungen endgültig abzusichern, erklärt Baudirektor Christian Rehm des Städtische Bauamt Rosenheim.

Die beauftragte Firma startet mit den Arbeiten ab 9.Januar 2017. Die Bohrungen finden im Bereich der künftigen Anschlussstelle der Georg-Aicher-Straße mit der Westtangente Rosenheim statt. Durch diese Vorarbeiten kann sich der geplante Baubeginn für das eigentliche Brückenbauwerk verzögern. Es wird jedoch weiterhin alles daran gesetzt die Gesamtfertigstellung der Westtangente Rosenheim noch Ende des Jahres 2020 zu erreichen, so Christian Rehm weiter.

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