Der Geruch des Regens
Foto: Claudia Hinz DWD

Der Geruch des Regens

"Es riecht nach Regen", hört man dann die Leute häufiger sagen.
Aber wie kann es sein, dass Regen riecht? Wasser ist doch in der Regel geruchlos.

Geht man dieser Frage auf den Grund, stößt man auf den Begriff "Petrichor" und die Arbeit zweier australischer Forscher, die bereits mehr als 50 Jahre alt ist. I.J. Bear und R.G.Thomas haben darüber im Magazin "Nature" im Jahre 1964 geschrieben und diesem typischen Geruch den Namen gegeben. "Petrichor" leitet sich von den beiden Wörtern "petros" (griech.: Stein) und "Ichor" (die Flüssigkeit in den Adern der griechischen Götter) ab.

Die Voraussetzungen für den typischen Regengeruch sind eigentlich recht simpel: Es darf längere Zeit nicht geregnet haben, damit die Böden gut ausgetrocknet sind. Ideal für einen intensiven Geruch sind Lehmböden. Aber wodurch wird dieser Geruch nun eigentlich verursacht?
Verantwortlich dafür ist ein bestimmtes gelbfarbenes Öl. Dieses wird von Pflanzen bei Trockenheit  produziert und bindet sich an Tonminerale und andere Partikel. Setzt nun Regen ein, so verbindet sich dieses Öl mit einem Stoff namens Geosmin, der den typischen Erdgeruch verursacht. Fallen Regentropfen mit einer hohen Geschwindigkeit auf den staubigen Boden, schließen sie winzig kleine Luftbläschen in der Staubschicht ein, die dann nach oben aus dem Tropfen herausplatzen. Die mitgerissenen Staubteilchen tragen auch den Duftstoff mit sich, der auf diese Art freigesetzt und durch Luftverwirbelungen nach oben befördert wird.

Manche Leute meinen sogar, dass sie es riechen können, wenn es bald zu regnen beginnt. Auch das lässt sich in manchen Fällen erklären. Mit Annäherung eines Regengebietes steigt in der Regel die Luftfeuchtigkeit. Dadurch lagert sich an den Poren von Steinen und Erde Feuchtigkeit an. Dies wiederum bewirkt, dass der Duftstoff in sehr geringen Mengen freigesetzt wird. Mit einem feinen Näschen ist es also durchaus möglich den Geruch auch vorher wahrzunehmen.

Übrigens: Man mag es nicht glauben, aber den Geruch von Petrichor kann man tatsächlich auch als Parfüm kaufen.

Quelle: Dipl.-Met. Marcus Beyer, Deutscher Wetterdienst

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