DVB-T2 HD statt Schwarzbild
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DVB-T2 HD statt Schwarzbild

Regelbetrieb für neues digitales Antennenfernsehen startet!

Der Umstieg auf das scharfe Full High Definition-Fernsehen über Antenne steht an: In allen deutschen Ballungszentren startet am 29. März der Regelbetrieb des „Digital Video Broadcasting – Terrestrial, 2nd generation High Definition“, besser bekannt unter seinem Kürzel „DVB-T2 HD“.

Der Nachfolgestandard zu DVB-T ist deutlich effizienter und robuster, überträgt mehr Programme in höherer technischer Qualität und in unterschiedlichen Nutzungssituationen. Allerdings ist DVB-T2 HD zum Vorgänger inkompatibel. Für diejenigen, die ihr TV-Programm über Kabel, Satellit oder online empfangen, bleibt zwar alles beim Alten. Doch in rund zwei Millionen Haushalten ohne neues Empfangsgerät wird der Bildschirm bald schwarz bleiben.
 
DVB-T2 HD bietet über Antenne Full HD-Auflösung, mehr private Fernsehkanäle, über 40 Programme in Ballungsgebieten sowie einfachen, portablen und mobilen Empfang auch unterwegs. Überregionale öffentlich-rechtliche HD-Programme wie ARD, ZDF, 3sat, arte, phoenix, tagesschau24, ZDFinfo, ZDFneo oder KIKA und regionale wie BR, hr, mdr, NDR, Radio Bremen TV, rbb, SR, SWR, WDR oder alpha sowie einige wenige Private sind ohne laufende Zusatzkosten zu empfangen. Für den größten Teil der HD-Programme der Privaten wie RTL, RTL II, Super RTL, ProSieben, Sat.1, VOX oder n-tv ist allerdings – nach einer kostenlosen Testphase bis zum 30. Juni – ein Abonnement des Pakets „freenet TV“ für 69 Euro im Jahr erforderlich.
 
Die Umstellung betrifft alle Haushalte, die Fernsehen bislang über DVB-T stationär über Haus-, Außen- oder Zimmerantenne empfangen, darüber hinaus jene, die über USB-Sticks für Laptops oder in Autos portabel oder mobil fernsehen. Mit Start des DVB-T2 HD-Regelbetriebs werden ihre DVB-T-Empfänger zu Elektroschrott. Nicht betroffen sind Haushalte mit Satelliten- oder Kabelempfang sowie IPTV-Nutzer.
 
Erforderlicher Wechsel
 
Zum Empfang ist ein geeignetes Gerät erforderlich, etwa eine Set-Top-Box, mit dem ältere Fernseher DVB-T2 HD-fähig werden, oder ein Flachbildfernseher der neuesten Generation mit integriertem DVB-T2 HD-Receiver. Beim Kauf von Empfangsgeräten und Antennen dient ein grünes DVB-T2 HD-Logo als Orientierungshilfe und Hinweis, dass verschlüsselte Programme darstellbar sind. Ist bereits ein passendes Endgerät vorhanden, kann schon jetzt in vielen deutschen Ballungszentren neben dem DVB-T-Angebot das neue digitale Antennenfernsehen empfangen werden. Mitte 2019 soll DVB-T2 HD dann bundesweit verfügbar sein.
 
DVB-T2 HD ist eine Initiative von ARD, den Medienanstalten, der Mediengruppe RTL Deutschland, ProSiebenSat.1 Media SE, VPRT und ZDF. Dabei ist DVB-T2 bereits in über 50 Ländern eingeführt, darunter in Österreich.

So gesehen ist die Umstellung auf die neue Übertragungstechnik im Hightech-Land Deutschland überfällig. Mit dem Regelstart hierzulande wird jedoch zusätzlich der neueste Standard der Videokodierung – High Efficieny Video Coding (HEVC oder H.265) – eingeführt. Dieser ermöglicht bei gleicher Qualität eine stärkere Komprimierung der Bildsignale und damit noch mehr Programme pro Kanal. Zudem kann die vierfache Full HD-Bildpunktzahl – Ultra High Definition (4K) – erreicht werden. Der HEVC-Codec ermöglicht damit sowohl geringere Datenraten, als auch höher aufgelöste Bilder. Und für diese Technik sind neue Fernseher und Set-Top-Boxen nötig.
 
DVB-T2 vs. DVB-T2 HD
 
Mit DVB-T2 und HEVC wird Deutschland international zum Vorreiter beim digitalen Antennenfernsehen. Tests in anderen Ländern laufen. Allerdings werden die DVB-T2-Geräte anderer Länder wie Österreich für den Empfang von DVB-T2 HD in Deutschland ungeeignet sein: Die Geräte mit dem blauen „DVB-T“-Logo als Kennzeichen für den internationalen Standard werden den Besonderheiten des deutschen Marktes nicht gerecht werden. Mehr Information ist online abrufbar unter dvb-t2hd.de.
 
Olaf Konstantin Krueger

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