In den ersten vier Monaten des Jahres konnten die Rosenheimer Schleierfahnder gestohlene Fahrräder im Gesamtwert von über 100.000 Euro sicherstellen. Der Großteil der Bikes wurde erst wenige Stunden vor der Polizeikontrolle an Bahnhofsvorplätzen, Hinterhöfen oder direkt bei Einbruch in Fahrradgeschäfte im Großraum München gestohlen. Sie waren meist von den Eigentümern gut gesichert gewesen. Trotzdem gelang der Klau.
Das Diebesgut bestand vorrangig aus neu- und hochwertigen Mountainbikes und E-Bike, wurde von osteuropäischen Banden arbeitsteilig gestohlen worden und in Kleintransportern im Schutze der Nacht Richtung Osten gefahren. So stoppten die Schleierfahnder Mitte April nachts um 4 Uhr auf der Autobahn A8 Richtung Salzburg einen Kleintransporter mit rumänischem Kennzeichen. Bei der Kontrolle gab der Fahrer, ein 39-jähriger Rumäne, an, die Ladefläche leider wegen Schlossschadens nicht öffnen zu können. Das beeindruckte die Polizisten nicht. Ihnen gelang schnell die Öffnung. Sie fanden fünf hochwertige Fahrräder, die teilweise noch mit Schlössern gesichert waren.
Der Begründung des Rumänen, er hätte die Räder vor Tagen ehrlich auf einem Flohmarkt in München gekauft, konnte schnell wiederlegt werden. Den Schleierfahndern gelang es in einem Fall binnen Stunden, einen Fahrradeigentümer zu ermitteln und anzurufen. Der gab sich überrascht und versicherte, dass sein Fahrrad abgeschlossen im Hof stehen würde – was zu seiner Überraschung nicht der Fall war. In einem Fall konnte einem 5-jährigen Münchner Buben sein Fahrrad der Marke COOL „gerettet“ werden. Überglücklich holte er im Beisein der Eltern sein Lieblings-Bike direkt bei den Schleierfahndern in Rosenheim ab.