In der bretonischen Kleinstadt Paimpont ist die Welt noch in Ordnung:
Die Grundschullehrerin weiß alles besser, die Supermarktbesitzerin hat ein
Alkoholproblem, der elsässische Klempner ist bretonischer als die Einheimischen und der Dorfpolizist könnte einfältiger und unmusikalischer kaum sein.
Da trifft es sich gar nicht gut, dass eine neue Familie frischen Wind in die Dorfgemeinschaft bringen soll. Zumal die Neuankömmlinge nicht wie erwartet, aus der Ukraine, sondern aus Syrien stammen…
Regie: Julie Delpy, mit Julie Delpy, Sandrine Kiberlain, Laurent Lafitte, Ziad Bakri, Jean-Charles Clichet, FSK 12, 103 Min.
Julie Delpy`s achte Regiearbeit beginnt mit “Es war einmal in Paimpont …”
Das bretonische Dorf gibt es wirklich. Und die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten.
Auch den Krieg (nicht nur) in der Ukraine gibt es, Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile. Leider.
Und es geht bei diesem Film nicht um die nächste, gutgemeinte “Flüchtlings-Komödie”.
Hintergründig und mit liebevollem, humorigen, entlarvenden Blick auf eine Dorfgemeinschaft, incl. Gänsehautmomenten, weicht der Schmerz immer wieder ehrlichem Optimismus und mit einem Grinsen frägt man sich “Wer sind hier eigentlich die Barbaren”?
Gleichzeitig gibt es diese unglaublich berührenden Momente, Wendungen – was für ein wichtiger, kluger Film!
Im Kino sind alle willkommen – schaut diesen Film an – alle! Am besten miteinander.
Was läuft wo – nachsehen unter kino-zeit.de
Andrea Hailer, soulkino
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