Ein abgeschiedener Vierseitenhof in der Altmark. Die Wände atmen seit über einem Jahrhundert das Leben der Menschen, die hier wohnen, ihren Geschmack, ihr Sein in der Zeit.
Dieser Film erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen – Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) – deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse.
Regie: Mascha Schilinski, mit Hanna Heckt, Lena Urzendowsky, Laeni Geiseler, FSK16, 149 Min.
In Cannes wurde „In die Sonne schauen“ mit dem Preis der Jury ausgezeichnet. Regisseurin Mascha Schilinski hat sich durch eine historische Fotografie inspirieren lassen, die vor 100 Jahren aufgenommen wurde.
Das oscarnominierte Drama ist auch der bemerkenswerte Versuch, das Kino neu zu denken und zu erzählen – schwer zu beschreiben.
Erinnerungen, Ahnen, die einen Ort und Beziehungen prägen – metaphysisch, zieht dieser Film sehr intensiv in den Bann.
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Andrea Hailer, soulkino