Fortsetzung der oscarprämierten Dokumentation “Eine unbequeme Wahrheit.” Elf Jahre später bereist Al Gore die Welt, um zu überprüfen, was sich seitdem verändert hat.
Zwar gibt es einerseits das Klimaabkommen von Paris und umweltfreundliche Technologien, auf die viele Länder umgestiegen sind, andererseits sind die globalen Veränderungen durch den Klimawandel jedoch größer geworden. Al Gore, der ehemalige US-Vizepräsident und Präsidentschaftskandidat, kämpft weiter gegen die globale Zerstörung und warnt vor den drohenden Folgen der Erderwärmung.
Gegenüber dem Film „Eine unbequeme Wahrheit“ (2006) haben sich die Akzente verschoben: Dass es einen Klimawandel gibt, ist bei einer großen Mehrheit der Experten/innen und Politiker/innen zur Gewissheit geworden. Andere Fragen rücken in den Mittelpunkt: Mit welchen Folgen müssen die Menschen rechnen? Wie gelingt der Ausstieg aus Kohle und Öl? Was müssen die reichen Länder leisten, was die ärmeren? Der Film folgt Al Gore auf seinen Reisen um die Welt: zum schmelzenden Eispanzer von Grönland, in die überfluteten Straßen von Miami und zum Streitgespräch mit dem indischen Energieminister. Interessant auch der Abstecher ins Herz der US-Ölindustrie: Mitten in Texas will sich die Stadt Georgetown zu 100 Prozent mit regenerativen Energien versorgen. Bei den Klimaverhandlungen von Paris wird Gore zum Strippenzieher und kämpft darum, Indien in das Abkommen einzubinden. Auch nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sucht Gore das Gespräch – es ist allerdings einer der Momente, die ihn an seiner Mission und seinen Möglichkeiten zweifeln lassen.
Regie: Bonni Cohen, Jon Shenk, mit Al Gore u.v.a.
Andrea Hailer, soulkino