Fireballs erkämpfen Derbysieg in Rosenheim
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Fireballs erkämpfen Derbysieg in Rosenheim

Nicht schön, aber erfolgreich. So lässt sich der Sieg der Fireballs Bad Aibling im Derby gegen die Spartans Rosenheim treffend beschreiben. In einer kampfbetonten Partie behalten die Kurstädter trotz einer überschaubaren Leistung letztlich mit 95:92 die Oberhand und bleiben auch nach dem dritten Spieltag der Regionalliga Süd-Ost ungeschlagen.

Endlich war es soweit. Der mit Spannung erwartete 3. Spieltag stand vor der Tür und dieser beinhaltete nicht weniger als das Highlight der Saison für den Basketball in der Region – das Derby zwischen dem Sportbund Rosenheim und dem TuS Bad Aibling. Nachdem die Fireballs ihre ersten beiden Partien gewinnen konnten und gleichzeitig Rosenheim bereits eine Niederlage einstecken musste, war die Favoritenrolle nicht so klar verteilt wie man eigentlich meinen sollte. Der Aufsteiger aus Bad Aibling hat sich gut in der neuen Spielklasse zu Recht gefunden und mit Siegen über Oberhaching und Coburg bereits früh ein Ausrufezeichen setzen können. Trotzdem wäre ein Sieg über ein etabliertes Regionalligateam wie die Spartans in deren Halle durchaus als Überraschung zu werten.

Beide Mannschaften konnten dabei aus dem Vollen schöpfen und mit einem kompletten Kader in die Begegnung gehen. Auf Aiblinger Seite freute sich Coach Burci vor allem über die Genesung von Flügelspieler Marco Hack-Vazquez der nach seiner hartnäckigen Oberschenkelverletzung erstmals in dieser Saison das Trikot der Fireballs überstreifen konnte. Auch Rosenheims neuer Coach Mario Knezevic konnte auf alle seine Spieler zurückgreifen, darunter der athletische US-Import Jguwon Hogges und der hochgewachsene Flügelspieler Aleksandar Matoski, die den Fireballs in der Folge noch mächtig Kopfzerbrechen bereiten sollten. Aber alles der Reihe nach.

Vor rund 800 Zuschauern in der gut gefüllten Gabor Halle in Rosenheim entwickelte sich direkt zu Beginn ein sehr kampfbetontes Spiel. Beide Seiten hatten anscheinend ihre Hausaufgaben gemacht und waren hervorragend auf den Gegner eingestellt. So waren die Anfangsminuten geprägt von aggressiver Defense, vielen Einzelaktionen und unnötigen Turnover durch Unkonzentriertheit.

Man merkte beiden Mannschaften die Nervosität an. Das Spiel schwappte hin und her, und da die offensiven Systeme nur bedingt funktionierten, nahmen die Topscorer der Teams das Heft in die Hand. Aiblings Kapitän David Bergfeld (27 Pkt/7 Reb.) und Aleksandar Matoski (20) auf Seiten der Gastgeber bestimmten nun das Geschehen und so ging man mit einer knappen 22:21 Führung für den TBA in die erste Viertelpause. Bad Aibling fand nun etwas besser ins Spiel und verlangsamte das Tempo der Partie. Immer wieder versuchten die Gäste ihren dominanten Big Man Miljan Grujic (9/6) in Szene zu setzten, doch dem SBR gelang es hervorragend, die Zone eng zu machen und so die Kreise des bulligen Serben einzuengen.

Normalerweise schafft eine enge Zonenverteidigung ausreichend Platz für Aiblings Schützen, doch in der ersten Halbzeit taten sich Claus Weiß (14) und Co. schwer, gute Wurfpositionen zu kreieren. Einzig Simon Bradaric (22/4 Dreier/9 Reb/6 Ass), der trotz einer leichten Grippe eine hervorragende Leistung bot, war in dieser Phase aus der Distanz gefährlich. Überhaupt mauserte sich der junge Spielmacher der Fireballs zum besten Spieler auf dem Parkett. Der TBA erkämpfte sich nun eine erste kleine Führung, die sie über den Großteil des zweiten Spielabschnitts behaupteten. Einzig das Reboundverhalten seiner Mannschaft trieb Coach Burci die Zornesröte ins Gesicht. Immer wieder schnappten sich die Big-Men der Hausherren die Abpraller. Durch die Hereinnahme von Nemanja Kekic und Tobi Guggenhuber konnte dies aber behoben werden. Trotzdem ging Rosenheim mit einer 42:41-Führung in die Halbzeit.

Im dritten Viertel das gleiche Bild. Beide Teams kämpften verbissen um jeden Zentimeter auf dem Spielfeld. Malo Valerien (17/6/3), der wieder über 36 Minuten auf dem Parkett stand, übernahm nun die Führungsrolle. Durch seine hervorragende Athletik und seine ausgeprägte Spielintelligenz punktete er nicht nur selbst aus 1vs1-Situationen, sondern setzte seine Teamkollegen vermehrt gekonnt in Szene. Davon profitierte zumeist Claus Weiß, der nun seine Treffsicherheit wiedergefunden hatte. Auf der Gegenseite kam  jedoch auch Spartans-Spielmacher Hogges immer besser in die Partie. Mit seinem starken Drive zum Korb überrannte er  die Defense des TBA phasenweise und konnte nur durch Fouls am Punkten gehindert werden.

Gegen Ende des Viertels gelang es den Fireballs wieder, sich etwas abzusetzen (69:64). Diese Führung wurde zu Beginn des Schlussabschnitts weiter ausgebaut und landete in Minute 31 erstmals im zweistelligen Bereich (64:74). Bad Aibling hielt diese Führung bis rund zwei Minuten vor Ende der Partie und sah zu diesem Zeitpunkt wie der sichere Sieger aus. Doch die Gastgeber warfen nun nochmal alles in die Waagschale. Hogges, Fontaine und Eberts verwandelten nun extrem schwierige Würfe aus der Bedrängnis und zwangen die Fireballs zu einigen leichten Fehlern.

Das Spiel drohte in letzter Sekunde noch zu kippen. Doch ein Spieler behielt trotz der frenetischen Zuschauer und der angespannten Stimmung die Nerven. Ausgerechnet der jüngste auf dem Parkett, Simon Bradaric, verwandelte in der Crunchtime 5 von 6 Freiwürfen und entschied somit die Partie zugunsten der Fireballs. So siegte Bad Aibling knapp aber letztlich nicht unverdient in Rosenheim mit 95:92. Für den TBA spielten außerdem: Marco und Manuel Hack-Vazquez, Felix Kristian, Justin Kaifosch und Amir Braa.

Die Stimmen zum Spiel:
Claus Weiß: „Wir haben heute wirklich nicht gut gespielt. Das einzig Positive am heutigen Spieltag ist die Erkenntnis, dass wir auch mit einer derart schlechten Leistung Spiele gewinnen können.“

Marco Hack-Vazquez: „Ich bin froh, endlich wieder auf dem Parkett zu stehen. Es war ein hitziges aber jederzeit faires Derby. War schön, mal wieder hier in der Halle gewesen zu sein.“

Malo Valerien: „Wir müssen zusehen, dass wir die Trainingsintensität in der nächsten Woche steigern. Gegen Treuchtlingen können wir uns nicht nochmal so eine Leistung erlauben, denn sonst kassieren wir eine richtige Packung am kommenden Samstag.“

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