Junge Menschen in der Schuldenfalle
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Junge Menschen in der Schuldenfalle

Rosenheimer Stadtjugendring steuert mit präventiver Schuldnerberatung erfolgreich dagegen.

Die Schuldnerberatung für Jugendliche des Stadtjugendrings bietet Schulen, Vereinen und Verbänden ein, auf die jeweilige Situation zugeschnittenes, Programm zur Schuldenprävention an. Jugendliche werden damit auf den Umgang mit Finanzen vorbereitet und über die Tücken der Konsumindustrie informiert.

Die Finanzführerscheinprüfung ist dafür beispielhaft und wurde in den letzten fünf Jahren mit über 40 Klassen und knapp 1500 Schülern durchgeführt. Außerdem können junge Erwachsene, die in die Schuldenfalle geraten sind, eine auf den Einzelnen abgestimmte Beratung, Unterstützung und Hilfe erhalten.

Eine Beratungsmöglichkeit ohne Voranmeldung findet jeden Montag von 17 bis 19 Uhr in der Rathausstr. 24, im Lokschuppen statt.

Die Überschuldung von Privatpersonen zwischen 18 und 25 Jahren in Deutschland ging im Jahr 2016 leicht zurück. Trotzdem sind fast 15 Prozent der unter 30-Jährigen überschuldet. In realen Zahlen ausgedrückt, sind bundesweit 1,66 Millionen und in Rosenheim knapp 700 junge Menschen betroffen.  Das Inkassounternehmen Creditreform veröffentlicht jedes Jahr die aktuellen Statistiken in seinem „Schuldneratlas“.

Die Herausgeber fordern, dass die Förderung der Finanzkompetenz verstärkt auf die politische Agenda gehört. Der Stadtjugendring trägt diesem Sachverhalt Rechnung und bietet ein attraktives Programm an. So wurde beispielsweise an verschiedenen Rosenheimer Schulen für den Finanzführerschein gelernt.

Schülerinnen und Schüler achter Klassen legten eine Finanzprüfung, die der echten Führerscheinprüfung nachempfunden ist, ab. In diesen Unterrichtseinheiten können die Jugendlichen ihre eigenen Erfahrungen im Bereich Finanzen zusammentragen. Stefan Keßler unterstützt die Jugendlichen bei der Auswertung, ergänzt das Wissen der Schüler und bereitet sie auf die Prüfung vor.

Thematisiert werden ein übersteigertes Konsumbedürfnis sowie aggressives Marketing von Unternehmen der Konsumgüterindustrie und Banken. Auch Onlineeinkäufe und das Kleingedruckte bei Handyverträgen, die häufig in eine Schuldenfalle führen können, sorgen bei den Schülern für Diskussionsstoff. Die Zukunftsvision, das Verlassen des Elternhauses und der Bezug einer eigenen Wohnung, ist ein Thema, für das die Jugendlichen Lösungen im finanziellen Bereich finden müssen. Es entstehen verschiedene Haushaltsmodelle, die deutlich machen, wie ein junger Mensch mit einem bestimmten Einkommen gut über die Runden kommt.

Die Jugendlichen sind nach der Prüfung bestens für ein Leben ohne Schulden geschult, sie kennen die Gefahren und Schuldenfallen, die in der heutigen Gesellschaft lauern. Sie wissen, dass mit Ratenkrediten und Kreditkarten leicht Geld für den nächsten Urlaub oder für einen neuen Flachbildschirm ausgegeben werden kann, ohne vorher gespart zu haben. Außerdem lernen sie, dass auf diese Art und Weise schnell der Überblick über die Kosten verloren gehen kann.

Stefan Keßler vom Stadtjugendring meint: „Das Projekt Finanzführerschein an den Schulen trägt dazu bei, dass Jugendliche lernen mit dem Geld, das sie zur Verfügung haben, auch vernünftig zu wirtschaften. Der Finanzführerschein vermittelt das dazugehörige Wissen, den Alltag ohne Schulden und dafür mit mehr Lebensqualität zu gestalten“.

Das Programm wurde bisher finanziell vom Bayrischen Jugendring, dem Förderverein Jugendarbeit Rosenheim und der Spardabank unterstützt. Um Schuldenprävention und Schuldnerberatung für junge Erwachsene auszubauen sucht der Stadtjugendring dringend noch weitere Sponsoren.

Schulen und andere Einrichtungen sowie Unterstützer, die sich für die Angebote interessieren, können nähere Informationen unter der Rufnummer 08031/94138-20 oder per Mail an kessler@stadtjugendring.de erhalten.

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