Kein Frauenhaus, aber weiteres Beratungs- und Unterstützungsnetzwerk
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Kein Frauenhaus, aber weiteres Beratungs- und Unterstützungsnetzwerk

Landkreis Mühldorf a. Inn/Landkreis Altötting. Der Kreisausschuss hat in seiner Sitzung am Montag, 14. März, einstimmig die Präventionsarbeit des Landkreises zum Schutz und zur Unterstützung von Frauen, Kindern und Jugendlichen, die von Gewalt bedroht sind, begrüßt. Gleichzeitig bestätigten die Ausschussmitglieder die aktuellen Maßnahmen des Landratsamtes und des Vereins Frauen helfen Frauen e.V., weitere sogenannte Krisenwohnungen im Landkreis bereitzustellen sowie eine Interventionsstelle beim Verein Frauen helfen Frauen e.V. zu fördern.

Ausgangspunkt war ein Antrag der Fraktionen BÜNDNIS90/DIE Grünen und der SPD, der die Errichtung eines eigenen Frauenhauses im Landkreis Mühldorf a. Inn zum Gegenstand hatte. Daraufhin gab es am 8. März 2022 auf Einladung von Landrat Max Heimerl ein gemeinsames Gespräch mit den Antragstellern und der Vorsitzenden des Vereins Frauen helfen Frauen e.V., Irmgard Wagner, im Landratsamt. In der Folge legten die Antragsteller in Abstimmung mit Landratsamt und Frauen helfen Frauen e.V. einen Änderungsantrag vor, der am Montag Thema im Kreisausschuss war.

Derzeit stehen im Frauenhaus der beiden Landkreise Mühldorf a. Inn und Altötting jeweils 5 Plätze für Frauen und Kinder zur Verfügung, die in konkreten Bedrohungssituationen anonym Schutz benötigen. Mit einer vom Landkreis Mühldorf a. Inn und dem Verein Frauen helfen Frauen e.V. eingerichteten Krisenwohnung im Landkreis Mühldorf a. Inn gibt es darüber hinaus eine weitere kurzfristige Unterbringungsmöglichkeit im Bedarfsfall. “Eine Unterbringung außerhalb der eigenen Wohnung ist immer der allerletzte Schritt. Dieser soll nach Möglichkeit vermieden”, sagte Landrat Max Heimerl. “Deshalb ist es das zentrale Ziel unserer vielfältigen Präventions- und Schutzmaßnahmen im Landkreis, den Betroffenen frühzeitig Unterstützung anzubieten, um eine weitere Eskalation möglichst zu vermeiden.”

Für dieses Ziel arbeiten seit einigen Jahren mehrere Kooperationspartner im Landkreis eng zusammen, um frühzeitig Entwicklungen zu erkennen und entsprechend reagieren zu können. Im Arbeitskreis “Häusliche Gewalt” tauschen sich regelmäßig insbesondere die Vertreterinnen und Vertreter des Amtes für Jugend und Familie, des Vereins Frauen helfen Frauen e.V., des Frauenhauses, des Kinderschutzbundes, der Polizei und des Amtsgerichtes aus. Gemeinsam entwickeln sie bedarfsgerechte Strukturen. Verstärkt werden dabei auch die Möglichkeiten des Gewaltschutzgesetzes genutzt, wonach zum Beispiel eine von Gewalt bedrohte Frau – unabhängig von den Eigentums- oder Besitzverhältnissen – in der bisherigen Wohnung verbleiben kann und gegen den Aggressor gegebenenfalls ein Näherungsverbot ausgesprochen wird. Der Landkreis beteiligt sich mit 60.000 Euro an zusätzlichen Personalkosten beim Verein Frauen helfen Frauen e.V.. Dank einer Erweiterung um zwei Vollzeitstellen konnte das niederschwellige Beratungsangebot deutlich erweitert werden.

Dass diese Informations- und Beratungsmöglichkeiten auch angenommen werden, zeigt sich auch an der gestiegenen Zahl der Beratungen in den vergangenen beiden Jahren. In manchen Fällen kann es dennoch erforderlich sein, Frauen und deren Kindern kurzfristig eine Unterkunftsmöglichkeit anbieten zu können, obwohl keine akute Bedrohungslage vorliegt, die eine Unterbringung in einem Frauenhaus erfordern würde. Dafür sucht der Landkreis gemeinsam mit dem Verein Frauen helfen Frauen e.V. weitere dezentrale Krisenwohnungen. Zugleich bat Landrat Max Heimerl die Ausschussmitglieder darum, eventuell vorhandene Unterbringungsmöglichkeiten zu melden. Als weiterer Schritt zum Ausbau des Beratungs- und Unterstützungsnetzwerks im Landkreis Mühldorf a. lnn werden aktuell die fachlichen und finanziellen Voraussetzungen für eine Interventionsstelle beim Verein “Frauen helfen Frauen e.V.” geprüft. Damit soll gewaltbetroffenen Frauen bei Bedarf ein psychosoziales Beratungsangebot zur Verfügung stehen. Die Beraterinnen setzen sich in diesen Fällen pro-aktiv mit den Betroffenen in Verbindung. So können auch Frauen erreicht werden, die sich nicht von sich aus an Frauenhäuser oder Beratungsstellen wenden.

“Mit diesem Dreiklang – bestehend aus der Beibehaltung der präventiven Maßnahmen, der Einrichtung von weiteren Krisenwohnungen und dem Aufbau einer Interventionsstelle – leisten wir für die Betroffenen die bestmögliche Unterstützung”, sagte Landrat Max Heimerl.

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