Mehrere Stunden auf Dach eines Eisenbahnwagens mitgefahren
Foto: Polizei

Mehrere Stunden auf Dach eines Eisenbahnwagens mitgefahren

Minderjähriger Flüchtling auf Güterzug entdeckt – Zugstrecke gesperrt!

Am Sonntagmorgen (18. November) ist ein minderjähriger Migrant auf dem Wagendach eines Güterzuges von Österreich nach Deutschland gefahren. Die Zugstrecke zwischen Kufstein und Rosenheim wurde gesperrt. Landes- und Bundespolizei waren im Einsatz. Der 17-Jährige wurde bei Fischbach am Inn unter dem Zug gefunden. Er war unverletzt.

Der Lokführer eines Fernreisezuges aus München entdeckte, dass sich auf dem Dach eines entgegenkommenden Güterzuges aus Bozen (Italien) eine Person befand. Die verständigte Notfallleitstelle der Bahn veranlasste unverzüglich den kontrollierten Halt des betreffenden Zuges, sperrte die zweigleisige Strecke zwischen Kufstein und Rosenheim und informierte die Bundespolizei in Rosenheim.

Auf Höhe Fischbach am Inn kam der langsam abgebremste Zug kurz vor 9 Uhr zum Stehen. Beamte der ebenfalls eingeschalteten Polizeiinspektion Brannenburg bemerkten, wie sich eine Person vom Güterzug entfernte und über die Lärmschutzwand klettern wollte. Da dies misslang, versteckte sie sich der Flüchtige unter dem Güterzug.

Die Polizisten konnten ihn unverletzt in Gewahrsam nehmen. Gegen 10 Uhr wurde die Zugstrecke wieder für den Bahnverkehr freigegeben. Von der vorausgegangenen Sperrung waren neun Züge unmittelbar betroffen. Mehrere Personenzüge mussten auf freier Strecke halten. Der Vorfall zog insgesamt rund 440 Verspätungsminuten nach sich.

Nach ersten Erkenntnissen der Rosenheimer Bundespolizei handelt es sich bei dem „blinden Passagier“ um einen 17-Jahre alten Pakistaner. Papiere hatte der junge Migrant keine dabei. Er gab an, dass er sich mehrere Tage im italienisch-österreichischen Grenzgebiet aufgehalten hätte. Dort sei er auf sich allein gestellt gewesen. Schließlich habe er sich dazu entschieden, mit einem Güterzug nach Deutschland zu reisen.

Wo genau er auf den Güterzug geklettert ist, konnte er nicht sagen. Eigenen Angaben zufolge hat die Fahrt mehrere Stunden gedauert. Offenbar war sich der Jugendliche der großen Gefahr, in die er sich begeben hatte nicht bewusst.

Laut Bundespolizei habe er riesen Glück gehabt, dass ihm während seiner lebensgefährlichen Fahrt auf dem Waggondach nichts zugestoßen sei. Schon die bloße Nähe zur Oberleitung, die unter einer Spannung von 15.000 Volt steht, birgt ein tödliches Risiko. Der Minderjährige wurde nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen der Obhut des zuständigen Jugendamtes anvertraut.

Pressemitteilung der Polizei

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