Mühldorfs neue Innenstadt-Parkreglung: Erhalten Anwohner einen weiteren Parkplatz?
Foto: Olaf Konstantin Krueger

Mühldorfs neue Innenstadt-Parkreglung: Erhalten Anwohner einen weiteren Parkplatz?

Die Parkregelung im Zentrum der Kreisstadt Mühldorf am Inn wird für Kurzzeit- und Dauerparker zum 2. November geändert: Das vorhandene Parkplatzangebot im Innenstadtbereich werde der wachsenden Bedeutung Mühldorfs als regionale Einkaufs- und Behördenstadt nicht mehr gerecht – rund 300 Parkplätze fehlten, begründet Bürgermeisterin Marianne Zollner (SPD) die zunächst für ein Jahr gültige Umstellung. Manche Geschäftsleute und Anwohner sehen in der Neuregelung vorerst jedoch eine Verschlimmerung der Parkplatzsituation.

Kurzzeitparker haben ab Mittwoch im Innenstadtbereich Mühldorfs zwei Möglichkeiten: Erstens kann mit Parkscheibe bis zu drei Stunden kostenlos am Zentralparkplatz, auf dem Parkdeck der Tiefgarage und auf dem Hallenbadparkplatz geparkt werden. Die Parkscheibenpflicht gilt montags bis freitags von 9 Uhr bis 18 Uhr. Zweitens kann am Stadtplatz mit Parkschein bis zu 150 Minuten lang geparkt werden. Parkscheinpflicht besteht dort montags bis freitags von 9 Uhr bis 18 Uhr und samstags von 9 Uhr bis 12 Uhr. Weitergehende Beschränkungen gibt es nicht.

Dauerparker haben ebenfalls zwei Möglichkeiten: Erstens kann am Festplatz, Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße, kostenlos und ohne zeitliche Beschränkung geparkt werden. Von dort verkehrt an Werktagen im 15-Minuten-Takt ein kostenfreier Shuttlebus zur Altstadt – von 6.30 Uhr bis 9 Uhr, von 12 Uhr bis 14 Uhr und von 16 Uhr bis 19.30 Uhr. Ebenfalls kostenlos und ohne zeitliche Beschränkung ist das Parken am Stadtwall möglich. Zweitens werden Tiefgaragenplätze am Hallenbad gegen eine Gebühr von 30 Euro pro Monat von der Stadt vergeben.

Angespannte Parksituation

Anlass gaben Baumaßnahmen an der Berufsschule, wodurch dort vorübergehend Parkplätze wegfallen. Berufsschüler sollten mit ihren Autos weder in die Nachbarschaft ausweichen, wo verstärkte Kontrollen teils behinderndes Parken verhindern sollen, noch auf die bislang kostenfreien Dauerparkplätze der Stadt. Grundlage für die Übergangsregelung im Innenstadtbereich ist eine Entscheidung des Verkehrsausschusses und des Stadrates nach einem Gutachten der Münchener Ingenieurgesellschaft für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik mbH „gevas humberg & partner“. Zollner hat die Kosten auf 171.000 Euro geschätzt, davon sind 111.000 Euro für den Shuttlebus-Service veranschlagt, sollte dieser bei angemessener Nachfrage ein Jahr aufrecht erhalten werden. Die Vermietung aller Tiefgaragenplätze bringe wiederum Einnahmen in Höhe von 70.000 Euro.

Die Erfahrungen mit der vorübergehenden Innenstadt-Parkregelung sollen mittelfristig in ein grundlegend neues Parkkonzept für die Kreisstadt fließen. Zunächst stehen in Mühldorfs Zentrum aber weniger kostenlose und zeitlich unbegrenzte Parkplätze zur Verfügung. Deshalb beschränkt die Sparkasse nun die Inanspruchnahme ihrer Parkplätze rund um die Katharinenvorstadt auf ihre Mitarbeiter und Kunden. Und manche Stadtplatz-Anwohner sind ob der Übergangsregelung ungehalten, sehen sich unberücksichtigt und befürchten ein „Gewerbesterben“.

Stadt prüft Optionen

Gegenüber Inn-Salzach blick unterstreicht die Kreisstadt ihre Anstrengungen für eine adäquate Anwohnerregelung. So wurde überprüft, ob eine Regelung wie am Bahnhof gestaltet werden kann: Anwohner könnten mit einem Ausweis für 30 Euro im Jahr auf allen ausgewiesenen Parkplätzen, auch den zu bezahlenden Kurzzeitparkplätzen, parken. Ergebnis: Diese Lösung kann im Altstadtbereich aus rechtlichen Gründen nicht eingeführt werden, da nur ein kleiner Teilbereich des Parkens beschränkt ist. Die Stadt sei jedoch derzeit im Gespräch mit Grundstücksbesitzern, um noch eine Fläche als Parkplatz ausweisen zu können, die für die Anwohner bestimmt werden soll. Ein Vertragsabschluss ist bislang noch nicht erfolgt. Bürgermeisterin Zollner hofft, dass dies zeitnah geschieht. Derweil sind alle Tiefgaragenplätze vermietet und Interessenten können sich auf eine Warteliste setzen lassen.

Olaf Konstantin Krueger

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