Der Marktanteil von Bio-Produkten beträgt im Schnitt nur 3,7 Prozent. Das ist zu wenig. Darauf weist der Rat für Nachhaltige Entwicklung auf seinem Verbraucherportal nachhaltiger-warenkorb.de hin. Er rät, beim Einkauf auf das EU-Bio-Siegel als Mindeststandard zu achten und für eine gute Klimabilanz saisonales Obst und Gemüse aus der Region zu wählen.
Fakt 1: Das EU-Bio-Label ist ein Mindeststandard
Im Laden erkennen Verbraucher Bio-Produkte am nationalen sechseckigen Bio-Siegel oder dem grünen EU-Bio-Siegel, einem stilisierten Blatt auf grünem Grund. Nur Produkte, die nach den Regeln der EG-Öko-Verordnung produziert wurden, tragen diese Zeichen. Grundsätze artgerechter Tierhaltung und nachhaltiger Anbau werden damit garantiert. Siegel von Anbauverbänden wie demeter, Naturland, Bioland, Gäa oder Biopark gehen über diese Standards hinaus.
Fakt 2: Wenn Bio draufsteht, ist auch Bio drin
Die Bezeichnungen „Bio“ oder „Öko“ sind geschützt – Produkte, die der EG-Öko-Verordnung nicht entsprechen, dürfen mit diesen Begriffen nicht gekennzeichnet werden. Die EU-Richtlinien schreiben vor, dass mindestens 95 Prozent der Zutaten eines verarbeiteten Bio-Produkts aus ökologischem Landbau stammen müssen. Aus konventioneller Landwirtschaft dürfen maximal fünf Prozent der Zutaten ergänzt werden – und auch nur dann, wenn sie notwendig, aber nicht in Bio-Qualität verfügbar sind. Das ist zum Beispiel bei bestimmten exotischen Früchten, Gewürzen und Ölen der Fall.
Fakt 3: Die Bio-Tomate ist nicht immer ökologischer
Wie umweltfreundlich Gemüse und Obst tatsächlich ist, hängt nicht nur vom Bio-Label ab. Wichtig ist, wie, wann und wo es erzeugt wurde. Außerhalb der Saison haben auch Bio-Tomaten eine schlechte Klimabilanz. Am besten schneiden saisonale Tomaten aus der Region ab. Beim Einkauf sollten Verbraucher daher so oft es geht saisonales Obst und Gemüse aus der Region wählen. So entfallen weite Transporte und lange Lagerung.
Fakt 4: Bio ist frei von Gentechnik
Der Einsatz von Gentechnik ist bei Bio-Produkten gesetzlich verboten. Wer Bio-Produkte kauft, kann sicher sein, dass diese die Toleranzgrenze von 0,9 Prozent gentechnisch veränderter Organismen nicht überschreiten.
Fakt 5: Bio nutzt der Umwelt
Wer Bio-Lebensmittel kauft, unterstützt den ökologischen Landbau und schont die Umwelt. Bio-Landwirte verwenden unter anderem keine chemischen Pflanzenschutzmittel, wenig Dünger und erhalten die Bodenfruchtbarkeit durch Fruchtfolgen. Das schont die Böden und fördert die Artenvielfalt auf Wiesen und Feldern.