Online-Petition für kostenfreien Schulweg: Hoher Zuspruch in Rosenheim
Foto: Marion Kellner

Online-Petition für kostenfreien Schulweg: Hoher Zuspruch in Rosenheim

Die bayernweite Kampagne „Tickets für alle!“ sammelt derzeit mit einer Online-Petition Unterschriften „für die vollkommene Kostenfreiheit der Schulwege aller SchülerInnen und Azubis“. Fast 7200 haben bereits unterschrieben, davon knapp 2000 im Raum Rosenheim. Damit findet die Online-Petition aktuell mehr Zuspruch im hiesigen Landkreis als in Nürnberg (knapp 900) und München (knapp 700).

Die Online-Petition unter http://tinyurl.com/j9wj7wn wendet sich an den Bayerischen Landtag und läuft noch knapp zwei Monate. Unterstützt wird sie von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern, der Grünen Jugend und dem Bayerischen Elternverband (BEV).

In Bayern endet die Schulpflicht mit dem zehnten Schuljahr. Bis dahin ist der Schulweg kostenfrei. Danach müssen die Eltern die Fahrtkosten übernehmen. Auf ticketsfueralle.bayern wird deshalb gefordert, dass die Kosten für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) von der Allgemeinheit getragen werden, damit der Bildungszugang weiterhin kostenfrei sei, kurzum: „Es ist höchste Zeit zu zeigen, dass sich Schüler nicht alles gefallen lassen! Es ist höchste Zeit für bezahlbare Mobilität für alle!“

„Bildung umsonst? Für alle? Fehlanzeige!“

Die Hauptforderungen des Kampagnenbündnisses „Tickets für alle!“ an den Freistaat haben als Ausgangspunkt den Auftrag Bayerns, eine kostenfreie und neutrale Bildung zu gewährleisten. Bildung müsse daher für alle Jugendlichen frei zugänglich sein, dürfe nicht mit Einschränkungen oder Bedingungen verknüpft sein. Der Schulweg verursache jedoch zunehmend höhere Kosten, die im Extremfall von den Jugendlichen selbst zu begleichen wären.

„Einkommensschwachen Familien stünde zwar eine Finanzierung der Schulwege zu, diese setzt aber eine vollkommene Einsicht und Offenlegung der jeweiligen Einkommens- und Finanzsituation durch die Behörden voraus“, erklärt die Online-Petition. „Dadurch wird zwar im äußersten Notfall der Schulbesuch abgesichert, eine Kostenfreiheit allerdings sieht anders aus.“ In der Konsequenz solle der Preis des ÖPNV für Jugendliche gesenkt werden: Schüler und Auszubildende sollen auch bei einem Wohnort nahe der Bildungsstätte „umsonst oder für maximal 15 Euro“ monatlich dorthin fahren können. Der Freistaat müsse entsprechend den ÖPNV subventionieren oder für „erschwingliche Preise“ sorgen: „Das Schoko-Ticket in RNW zeigt, dass es möglich ist.“

Der Vogtareuther Schülersprecher Philip Hierhager, der das Karolinen-Gymnasium Rosenheim besucht, hat inzwischen alle Abgeordneten des Landtages angemailt sowie 350 bayerische Gymnasien und zahlreiche Zeitungen angeschrieben. Die involvierten Schülervertretungen wollen gemeinsam mit Lehrern und Eltern für „wirklich kostenfreie Bildung“ kämpfen und „in vielen Städten“ Aktionen organisieren.

Olaf Konstantin Krueger

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