Rudi Dolezal im Interview über Bohemian Rhapsody
Foto: doro soulkino
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Rudi Dolezal im Interview über Bohemian Rhapsody

Rudi Dolezal war als Regisseur der meisten Queen Musikvideos und viele Jahrzehnte so nahe an Freddie Mercury und Queen dran, wie fast kein Zweiter. Andrea Hailer von soulkino hat mit ihm nach der Weltpremiere in London über den neuen Queen Film „Bohemian Rhapsody“ gesprochen.

Rudi, der Kinofilm basiert ja auch auf Erlebnissen, die Du mit Freddie Mercury erleben durftest. Was war er für ein Mensch und welche Empfindungen hattest Du beim Kinofilm?

Freddie Mercury war ein außergewöhnlicher Mensch: witzig, intelligent, genial, charismatisch. Ihn in einem Kinofilm in all seinen Facetten darstellen zu wollen, ist eine nahezu unlösbare Aufgabe. Eine „Queen-Mission Impossible“.
Freddie wird von Rami Malek gut nachgespielt in einem neuen Kinofilm mit viel Liebe zum Detail, der um die Welt gehen wird. Einige von mir gefilmte Originalmaterialien wurden bis in die letzte Kleinigkeit nachgestellt – die Stimmen, die Gesten – alles so, wie das Original.
NUR: Die Magie, the magic fehlt (für mich).

Ich erinnere mich an einen der vielen Abende, die ich mit Freddie in seinem Haus in London verbringen durfte. Wir hatten untertags die letzten Szenen zum Video One Vision gedreht – er und ich im Wohnzimmer, keine Kamera und kein Mikrofon. Mercury pur. Alle Wände im Zimmer waren mit Gold- und Platinschallplatten „austapeziert“, er blickte mir tief in die Augen und sagte, wie ein Rat fürs Leben: „Weißt Du, Rudi, versuche nie nur Zweitbester zu sein, strebe immer nach dem Unmöglichen. Always go for the impossible. Nur dann entsteht wahre Kunst und keine Ware Kunst.“
Ich hing an seinen Lippen als Jungfilmer, der das unglaubliche Privileg hatte, mit dem Genie Mercury arbeiten zu dürfen.
Er war mein Mentor, von ihm habe ich viel gelernt. Es gelang uns in unseren Videos und Dokumentationen teilweise das Unmögliche möglich zu machen, und ich bin Freddie bis heute dankbar. “Rudi, wir werden die Welt erobern” und dann lachte er wie nur ER lachen konnte.

Freddie war so viel: ein unglaublich betulicher Gastgeber, eine gute Hausfrau, ein scheues Reh (wenn er nicht auf der Bühne stand), ein Monument (wenn er auf der Bühne stand), der perfekte Gastgeber für die außergewöhnlichsten Parties der Rock-Geschichte. Aber auch ein loyaler Freund und ein unglaublich inspirierender Kreativ-Partner.

“Bohemian Rhapsody” ist einer der zweitbesten Filme.
Weil wir, die Freddie gekannt haben, nicht das Publikum für diesen Film sind, sondern die Millionen, die Fred nicht kannten. Die Queen-Musik ist unschlagbar! “Bohemian Rhapsody”  ist einer der zweitbesten Filme, die man über das Leben von Freddie Mercury machen kann. Der Beste muss erst gemacht werden …

Andrea Hailer, soulkino

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