„Sicherheitsgespräch“ bei der PI Bad Aibling: Anzahl der Straftaten 2016 angestiegen
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„Sicherheitsgespräch“ bei der PI Bad Aibling: Anzahl der Straftaten 2016 angestiegen

Die Anzahl der Straftaten ist im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Bad Aibling im Jahr 2016 um 127 Fälle auf 2881 angestiegen – eine Zunahme um 4,6 Prozent. Beim „Sicherheitsgespräch“ stellten der Leiter der PI Bad Aibling, Erster Polizeihauptkommissar Markus Reiter, und sein Stellvertreter Thomas Adami den Bürgermeistern der sechs Kommunen Bad Aibling, Bruckmühl, Feldkirchen-Westerham, Großkarolinenfeld, Kolbermoor und Tuntenhausen sowohl Kriminalitätsschwerpunkte und Kriminalitätsbelastung als auch Verkehrsunfallstatistiken vor.

Bayernweit verzeichnet die Kriminalitätsstatistik für 2016 ein Plus von 9,5 Prozent. Dieser Anstieg wirkt sich in den Kommunen des Zuständigkeitsbereichs der Polizeiinspektion Bad Aibling mit seinen mittlerweile mehr als 80.000 Einwohnern unterschiedlich aus: In Bad Aibling wurden im vergangenen Jahr 1.047 Straftaten registriert (zum Vergleich das Jahr 2015: 1.008), in Bruckmühl waren es 451 Straftaten (2015: 480), in Feldkirchen-Westerham 201 (229), in Großkarolinenfeld 273 (161), in Kolbermoor 750 (725) und in Tuntenhausen 160 (151). Die Aufklärungsquote lag insgesamt bei 64,3 Prozent – eine Steigerung um 4,1 Prozent. Der landesweite Durchschnitt lag etwas höher: bei 65,9 Prozent.

Fast jeder vierte Tatverdächtige unter 21 Jahren

Von den im Jahr 2016 ermittelten 1.487 Tatverdächtigen waren 76,53 Prozent Erwachsene (2015: 78,66 Prozent) und 23,47 Prozent unter 21 Jahren (21,34 Prozent), welche sich anteilig aufteilten in: 12,37 Prozent Heranwachsende zwischen 18 Jahren und 21 Jahren (11,46 Prozent), 8,68 Prozent Jugendliche zwischen 14 Jahren und 18 Jahren (7,92 Prozent) und 2,42 Prozent Kinder unter 14 Jahren (1,96 Prozent). Von der Gesamtzahl der Täter waren 351 weiblich, 23,6 Prozent (2015: 19,53 Prozent). Ermittelt wurden 349 Tatverdächtige, die hauptsächlich bei Diebstahlsdelikten, Körperverletzungsdelikten und anderen „jugendtypischen“ Straftaten wie beispielsweise Sachbeschädigungen oder Fahren ohne Fahrerlaubnis aufgefallen sind. 80 Tatverdächtige unter 21 Jahren wurden wegen eines Drogendeliktes angezeigt – ein Rückgang um 17 Fälle. Der Ausländeranteil an der Gesamtkriminalität lag 2016 bei 30,19 Prozent. An der Gesamtbevölkerung im Zuständigkeitsbereich der PI Bad Aibling haben die ausländischen Mitbürger einen Anteil von 11,86 Prozent (2015: 11,63 Prozent).

„Insgesamt kann von einer guten Sicherheitslage im Dienstbereich der PI Bad Aibling gesprochen werden“, erklärt EPHK Reiter. Indikator ist hierbei die „Häufigkeitszahl (HZ)“ – der Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten pro 100.000 Einwohner -, die im Dienstbereich bei 3.580 (2015: 3.447) liegt. Im Schutzbereich des Polizeipräsidiums (PP) Oberbayern Süd lag die HZ bei 4.167, in Bayern bei 4.785 (blick berichtete).

Täglich mehr als eine Unfallflucht

Die wachsende Zahl der Verkehrsteilnehmer und der Fahrzeugzulassungen spiegelt sich in der Verkehrsunfallstatistik wieder, stellt Polizeihauptkommissar Jochen Storch heraus. So lag letztes Jahr die Zahl der Verkehrsunfälle im Bereich der PI Bad Aibling bei 1.884, 132 Unfälle mehr als im Jahr 2015. Die Gesamtzahl enthält 275 Wildunfälle (2015: 261). Bei 361 Verkehrsunfällen mit verletzten Personen wurden im Berichtsjahr insgesamt 435 Menschen verletzt (2015: 388).

Im Gemeindegebiet von Bad Aibling ereigneten sich 592 Verkehrsunfälle (2015: 495), in Bruckmühl 300 (275), in Feldkirchen-Westerham 162 (173), in Großkarolinenfeld 116 (120), in Kolbermoor 508 (461) und in Tuntenhausen 206 (208). Als Hauptunfallursache bei den schwereren Verkehrsunfällen sind nach wie vor überhöhte und der Situation nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Fahren unter Alkoholeinfluss zu nennen. Bei 32 Unfällen unter Alkoholeinfluss (2015: 24) wurden 15 Personen verletzt (2015: zehn). Unter dem Einfluss von Alkohol waren 67 und unter dem Einfluss von Drogen 19 Kraftfahrzeugführer im Dienstbereich unterwegs, bevor ihre Fahrt durch die Polizei beendet wurde.

Rein rechnerisch ereignete sich 2016 täglich mehr als eine „Verkehrsunfallflucht“: 440-mal wurden andere Verkehrsteilnehmer geschädigt oder verletzt (2015: 420-mal), ohne dass sich der Verursacher um die Person oder den Schaden gekümmert hätte. 30 Personen wurden dabei verletzt. Die Aufklärungsquote bei diesem Delikt lag letztes Jahr bei 35 Prozent.

Olaf Konstantin Krueger

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