„Stellwerk 18“ – Digitales Gründerzentrum in Rosenheim: „Digitalisierung ist unsere Gegenwart“
Staatsministerin Ilse Aigner (2. v.r.) überreicht in der Alten Schlosserei der Kathrein Werke KG den Förderbescheid für das DGZ in Rosenheim an den Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner (l.), Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (2. v.l.) und Landrat Wolfgang Berthaler (r.). Foto: okk

„Stellwerk 18“ – Digitales Gründerzentrum in Rosenheim: „Digitalisierung ist unsere Gegenwart“

Ein Erfolg konzertierter Kraftanstrengung und grenzüberschreitender Kooperation: Das Digitale Gründerzentrum (DGZ) in Rosenheim erhält als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk 1,25 Millionen Euro an Fördermitteln. Die Regierung von Oberbayern hat im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie der Rosenheimer Stellwerk 18 GmbH im Rahmen des Programms zur Förderung digitaler Gründerzentren, Netzwerkaktivitäten und Unternehmensneugründungen die Zuwendung bewilligt. Weitere 750.000 Euro sind von Unternehmen und Institutionen aus der Region Südostoberbayern sowie der Fachhochschule Kufstein und Tiroler Partnern zugesagt worden. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner kündigte beim Überreichen des Förderbescheids in der Alten Schlosserei der Kathrein Werke KG eine zusätzliche Finanzspritze an: Kommendes Jahr werden nochmals drei Millionen Euro zur Realisierung der für das „Stellwerk 18“ notwendigen Infrastruktur bereitgestellt.

„Der Wandel vom analogen zum digitalen Zeitalter hat bei uns begonnen“, formuliert Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (CSU) und Bayerns Staatsministerin Ilse Aigner ergänzt, ein „Glückstürchen ins Gründerzeitalter“ werde mit dem Förderbescheid aufgestoßen. Ursächlich für die solide finanzielle Basis des „Stellwerk 18“ sei sowohl das intensive Networking der Initiatoren als auch die breite Unterstützung eines umfangreichen Netzwerks, betonen beide. Dabei gelte besonderer Dank dem CSU-Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner, 1. Vorsitzender des Kuratoriums der Hochschule Rosenheim, der Fakultät für Informatik der Fachhochschule Rosenheim, der Fachhochschule Kufstein Tirol, der „Rosenheimer Initiative zur Förderung der Informations- und Kommunikationstechnik (ROSIK)“ als regionalem Netzwerk der Digitalwirtschaft sowie dem Seeoner Kreis als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.

„Wachstumsmotor für das Silicon Valley der Alpen“

Aigner zufolge werde die Dynamik der Begegnung zwischen agilen IT-Gründern einerseits und etablierten Firmen der „schlagkräftigen mittelständischen Wirtschaft“ der Region 18 andererseits für alle zu einer „Win-Win-Situation“ führen. Das Gebäude des „Stellwerk 18“, dessen geplante Baukosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro durch den Förderbescheid zur Hälfte vom Freistaat übernommen werden, werde die erforderlichen Begegnungsräume bieten, „um kreativ quer zu denken“. Mit dem Gebäude, dessen Bau Anfang 2017 beginnen soll, erhalten IT-Start-ups ab 2018 auf dem Bahnhofsareal Nord eine Dependance mit über 1600 Quadratmetern. Bis dahin werden sie ab Anfang April 2017 im vierten Obergeschoss der Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee eG in der Bahnhofsstraße residieren.

„Unser Ziel ist es“, so Stöttner, „jungen Visionären direkt nach der Hochschule die Möglichkeit zu geben, hier in der Region ihre Träume zu verwirklichen.“ Wichtig dabei: „Es wäre falsch zu behaupten, die Digitalisierung ist unsere Zukunft – sie ist unsere Gegenwart. Wir haben die Zeichen der Zeit erkannt und uns deshalb dazu entschlossen, die Digitalisierung mit Nachdruck weiter zu entwickeln.“ Das „Stellwerk 18“ werde zum „Wachstumsmotor für das Silicon Valley der Alpen“ werden. Und nach den Worten von Landrat Wolfgang Berthaler stärkt das DGZ sowohl die kreisfreie Stadt und den Landkreis Rosenheim als Wirtschaftsregion als auch ihre Eigenständigkeit gegenüber der Wirtschaftsmetropole München.

„Ökosystem Gründerland.Bayern“

Die Förderung der insgesamt zwölf DGZ geht auf die Initiative „Gründerland.Bayern“ zurück, mit der die Bayerische Staatsregierung das Ziel verfolgt, den Freistaat als treibende Kraft der Digitalisierung zu etablieren und zum Gründerland Nummer 1 in Deutschland zu entwickeln. Diese mit 80 Millionen Euro geförderte Initiative umfasst ein umfangreiches Maßnahmenbündel zur Unterstützung von Existenzgründern. In jedem Regierungsbezirk sollen die neuartigen Gründerzentren innovativen IT-Start-ups ein ideales Umfeld bieten, um die Möglichkeiten der Digitaltechnik für neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsideen auszuloten.

Bis 2020 sollen in dieses „Ökosystem Gründerland.Bayern“ 330 Millionen Euro fließen, resümiert Aigner und appelliert an Gründerunternehmen, sich beim Programm „Start?Zuschuss!“ zur Förderung von Unternehmensneugründungen im Bereich Digitalisierung zu bewerben. Dieses unterstütze Jungunternehmer mit bis zu 36.000 Euro für einen Zeitraum von einem Jahr.

Beitrag der Hochschulen

Aus Sicht von Professor Gerd Beneken, Fakultät für Informatik der Hochschule Rosenheim und Beauftragter für das DGZ, ermöglichen die Aktivitäten der Hochschule überdies durch „gescheite Beratung und Begleitung“ der Studenten, dass zum einen innerhalb der Lehre der „Gründergeist entfacht“, zum anderen erfolgreiche Unternehmen gegründet werden. Und laut des Rektors der Fachhochschule Kufstein Tirol, Professor Mario Döller, eröffnet die grenzüberschreitende Zusammenarbeit den Absolventen vor Ort Entwicklungsperspektiven für den österreichischen und den italienischen Raum. Dies bestätigen auch die fünf IT-Start-ups, die als erste gefördert werden: Tom Riedl von CyanCor GmbH, Martin Angermeier von FutureTec Systems UG, Tobias Jonas von innFactory, Christian Patzner und Alex Gebhardt von Page IT Rosenheim sowie Ralf Seeland von SpotAndMove.

Olaf Konstantin Krueger

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