Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Waldkraiburg – dazu gehören neben der Stadt Waldkraiburg die Gemeinden Aschau am Inn, Kraiburg am Inn, Jettenbach, Taufkirchen und Unterreit – wurden im vergangenen Jahr insgesamt 882 Verkehrsunfälle registriert. Im Jahr davor waren es 842 Verkehrsunfälle (+ 4,75 Prozent).
In der Gesamtzahl der registrierten Verkehrsunfälle sind über die Hälfte (528) sogenannte „Kleinunfälle“ (Blechschäden) enthalten. Bei den Kleinunfällen gab es wiederum in 194 Fällen eine Kollision mit Wildtieren. Recht positiv ist die Entwicklung der Verkehrsunfälle mit Personenschäden: Im Jahr 2015 gab es insgesamt 118 Verkehrsunfälle (2014: 140/15,71 Prozent) mit 145 (2014: 194) Verletzten. Während im Jahr 2014 ein Verkehrstoter zu beklagen waren, kamen 2015 vier Personen ums Leben.
196-mal (2014: 144-mal) haben sich die Verursacher von der Unfallstelle entfernt (+36,11 Prozent). In 59 Fällen konnten die Flüchtenden ermittelt werden, genauso viele wie im Jahr zuvor. Bei den meisten Unfällen war die Ursache ein Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren. Bei den schweren Verkehrsunfällen waren die Hauptursachen nicht angepasste Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer. Der „unfallträchtigste“ Tag war, wie auch schon in den letzten Jahren, der Freitag, gefolgt vom Dienstag und Mittwoch. Auch im vergangenen Jahr war der Sonntag „Schlusslicht“. Zwischen 11.00 und 12.00 Uhr „krachte“ es am häufigsten.
Auch im Stadtbereich von Waldkraiburg war ein leichter Anstieg der Unfallzahlen zu verzeichnen. Sie stiegen von 566 Verkehrsunfällen (VU) im Jahr 2014 auf 571 VU im vergangenen Jahr (+0,88 Prozent). Es wurden bei 70 VU (2014: 106) mit Personenschäden insgesamt 81 (2014: 145) Verkehrsteilnehmer verletzt. Es gab auch im vergangenen Jahr wieder einen Toten im Stadtbereich Waldkraiburg zu beklagen.
Insgesamt wurden von den Beamten der Polizeiinspektion Waldkraiburg jedoch 1091 Verkehrsunfälle aufgenommen und bearbeitet (2014: 1070/+1,96 Prozent). Dies liegt daran, weil die Polizeiinspektion zur Nachtzeit auch den Bereich der Polizeistation Haag in Oberbayern mit zu betreuen hat. Dazu zählt dann auch die unfallträchtige Bundesstraße 12 von Reichertsheim bis zur Landkreisgrenze im Großhaager Forst bei Maitenbeth.
Im Zuständigkeitsbereich der Pst Haag i. OB. ereigneten sich im Jahr 2015 insgesamt 587 (2014: 545) Verkehrsunfälle, also aufgenommen durch die Pst Haag u. die PI Waldkraiburg, mit 127 (2014: 103) Verletzten sowie vier (2014: ebenfalls vier) Toten.
Ein Unfallschwerpunkt war auch im vergangenen Jahr die Kreuzung der Staatsstraße 2091 und 2352, Pürtener Kreuzung. So wurden im Jahr 2015 fünf Verkehrsunfälle mit insgesamt ebenfalls fünf Verletzten verzeichnet. Im Jahr zuvor waren es noch acht VU. Da mehrere Unfälle bei ausgeschalteter Ampelanlage passierten, wurde von der Unfallkommission angeregt, die Ampel auch während der Nachtzeit, also 24-Stunden-Betrieb, eingeschaltet zu lassen. Diese Anregung wird demnächst umgesetzt.
Als ein weiterer Unfallschwerpunkt hat sich der sogenannte „Ensdorfer Berg“ (Staatsstraße 2092 von Kraiburg/Ensdorf in Richtung Taufkirchen) herauskristallisiert. Es wurden hier auf einer Länge von 500 Metern insgesamt 14 Verkehrsunfälle, davon vier mit Personenschäden und insgesamt vier Verletzten aufgenommen. Im Jahr zuvor waren es zwar auch insgesamt 14 Unfälle, jedoch nur einer mit einem Verletzten. Auch hier hat die Unfallkommission bereits Verbesserungsvorschläge unterbreitet. So wird es in Zukunft für den gesamten „Ensdorfer Berg“ eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h geben.
An der „umgestalteten“ Einmündung der Kreisstraße MÜ 20 in die Staatsstraße 2091 (Aldi) wurde im Jahr 2015 kein einziger Unfall verzeichnet (2014 ebenfalls keiner, 2013 und 2012 jeweils zwei VU mit Personenschäden). Hier wurde nach Anregung durch die Unfallkommission durch die Aufstellung von sogenannten „Bischofsmützen“ und Verkehrszeichen (Vorgeschriebene Fahrtrichtung rechts) ein Linksabbiegen nicht mehr erlaubt.
An den „innerstädtischen“ Kreuzungen (Graslitzer/Aussiger Straße, Graslitzer/Reichenberger Straße und Berliner/Teplitzer Straße) waren jeweils drei Verkehrsunfälle zu verzeichnen (2014: jeweils ein VU mehr).
Weiterhin erfreulich niedrig ist die Anzahl von Schulwegunfällen. So wurden 2015 wie 2014 zwei Verkehrsunfälle mit Schülern bis 15 Jahre auf dem Schulweg aufgenommen. Glücklicherweise wurden die Schüler jeweils nur leicht verletzt.
Abschließend ist festzustellen, dass entgegen des landesweiten Trends ein Anstieg der tödlichen Verkehrsunfälle im originären Dienstbereich (2015: vier, 2014: einer) zu verzeichnen war. Erfreulich aber war, dass gegen den landesweiten Trend die Anzahl der Unfälle mit Verletzten (2015: 118, 2014: 140) abgenommen hat. Auch die Anzahl der verletzten Personen nahm mit 145 zu 194 Personen deutlich ab.
Noch ein Wort zu der oben mehrfach erwähnten Unfallkommission: Diese besteht aus drei Personen (Landratsamt/Anordnungsbehörde, Staatliches Bauamt und Polizei). Die Arbeit dieser Kommission hat sich in den letzten Jahren bestens bewährt, wie man beispielsweise auch an der oben angeführten Einmündung der MÜ 25 in die Staatsstraße 2091 sieht.
Josef Streck