Wasserburger Biergarten nimmt Formen an
Hier am Schopperstattweg soll bald ein Biergarten entstehen.
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Wasserburger Biergarten nimmt Formen an

Der geplante Biergarten am Schopperstattweg in Wasserburg nahe des Altstadtbahhofs nimmt langsam Formen an. „Wir freuen uns auf das Projekt des Wirtschafts-Förderungs-Verbandes (WFV), das der am Boden liegenden Kulturszene etwas unter die Arme greift”, sagt die Kulturreferentin der Stadt, Edith Stürmlinger. Rund 20 Musikgruppen könnten von Mitte Juli bis höchstens Mitte Oktober auf einer kleinen Bühne auftreten. Geplant ist ein reiner Biergartenbetrieb mit einer kleinen Kulturbühne und unter strengen Auflagen.

 „Wir haben lange überlegt, wie wir den Künstlern direkt an verschiedenen Orten in der Altstadt Auftrittsmöglichkeiten geben könnten. Das funktioniert unter den gegebenen Hygieneauflagen aber nicht.” Man könne direkt in der Altstadt kein Areal so abgrenzen, wie das derzeit erforderlich sei. Eine Zeit lang habe man deswegen den Festplatz am Badria im Visier gehabt. „Da ziehen wir die Besucher aber eher raus aus der Stadt. Und der Festplatz ist wohl für ein Festzelt und einen Schaustellerpark geeignet, für einen kleinen, gemütlichen Biergarten aber sicher nicht.”

Das sieht auch Christian Huber vom WFV so, der mit der Organisation betraut ist: „Das Areal am Altstadtbahnhof, das derzeit brach liegt und auf dem das neue Feuerwehrgerätehaus entstehen soll, ist ideal. Wir haben Parkplätze direkt an der Rampe und am Parkhaus in der Überfuhrstraße. Wir behindern niemanden, machen niemandem direkt Konkurrenz und können relativ einfach die Infrastruktur herstellen.“ Mittlerweile habe man auch ein Gespräch mit den direkten Anwohnern, bei dem auch Bürgermeister Michael Kölbl zugegen war, geführt. „Es bestanden natürlich Bedenken – unter anderem wegen möglicher Lärmbelästigung. Durch unsere kurzen Öffnungszeiten und die zeitliche Begrenzung konnten wir diese aber zum Großteil ausräumen. Wir danken den Anwohnern für ihr Verständnis und das tolle Gespräch.”

Das Konzept für den Biergarten stammt von SAS-Veranstaltungen. Die Firma aus dem Altlandkreis plant ab Mitte Juli einen echten Biergartenbetrieb. „Es wird keine Alm, kein Zelt oder Ähnliches geben. Bei Regen haben wir nicht geöffnet”, so Manuel Scheyerl von SAS. Auf dem weitläufigen Areal seien zirka 200 Biergartenplätze, eine kleine Bühne, eine Lounge, ein Sundowner-Sandstrand, Essens- und Getränkestandl zur Selbstabholung sowie ein Kinderspielbereich geplant. Alles so angeordnet, dass Abstände jederzeit optimal eingehalten werden können. „Jeder kann gerne seine Brotzeit, sein Essen selbst mitbringen. Wir werden explizit auch auf die Abholangebote der örtlichen Gastronomie in Wasserburg hinweisen. Wir sorgen vor Ort für die Getränke und kalte bayerische Biergartenschmankerl. Vielleicht wird es an speziellen Tagen auch mal einen Steckerlfisch oder andere bayerische Bierzeltschmankerl geben. Der Zugang zum Biergarten ist selbstverständlich kostenlos, auch für die Bandauftritte wird kein verpflichtender Eintritt verlangt“, so Scheyerl. Die Bands und die dafür benötigte Infrastruktur würden durch öffentliche Zuschüsse und durch freiwillige Spenden der Besucher unterstützt.

Klar ist: Es wird einheitliche Öffnungszeiten geben. „Wir starten am Donnerstag und Freitag jeweils am frühen Abend oder späten Nachmittag, Samstag und Sonntag schon zur Mittagszeit.” Ende der Musikdarbietungen wird spätestens 22 Uhr sein und wir werden das Areal spätestens um 23 Uhr am Sonntagabend sicher früher, komplett leer haben. An jedem Tag”, so Scheyerl.

Insgesamt seien die Musikdarbietungen recht kurz gehalten, um die Anwohner so wenig wie möglich zu belasten. „Zweimal 45 Minuten mit Start um 19.30 Uhr. Und das meistens auch nur an zwei von vier Abenden am Wochenende. An den anderen beiden Tagen läuft lediglich leise Hintergrundmusik.”

Man hoffe allgemein durch den Biergarten die Altstadt über die Sommermonate positiv zu beleben. „Im Rahmen unseres Marketings, in dem auch die Touristinfo der Stadt Wasserburg eingebunden ist, bewerben wir übrigens nicht nur den Biergarten, sondern Wasserburg, seine Attraktionen, Geschäfte und die gesamte Gastronomie – den ganzen Wasserburger Sommer eben.”

Derzeit sei man dabei, in Abstimmung mit der Stadt ein Hygiene- und Sicherheitskonzept zu erstellen, so Scheyerl. „Wir werden natürlich die Gäste beim Einlass registrieren, um gegebenenfalls, was wir nicht hoffen, eine Infektionskette nachverfolgen zu können. Dabei setzen wir auf ein digitales datenschutzkonformes Registrierungssystem des Hotel- und Gaststättenverbandes. Für alle die kein Smartphone besitzen oder sich nicht digital registrieren wollen, gibt es auch die klassische Möglichkeit, einen entsprechenden Zettel auszufüllen.“

Insgesamt hofft der WFV mit der Aktion „zeitlich begrenzter Biergarten” das kulturelle Leben in der Stadt wieder etwas ankurbeln zu können. „Es macht uns viel Arbeit und der Erlös wird dazu in keinem Verhältnis stehen. Aber wir wollen jetzt etwas für die völlig am Boden liegende Kulturszene unternehmen und auch den Wasserburgern wieder etwas Abwechslung bieten, nachdem sämtliche Feste heuer ausfallen”, so Huber.

 

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