Der Frühling steht vor der Tür, und mit ihm erwacht nicht nur die Natur zu neuem Leben, sondern auch unser Bedürfnis nach Frische, Energie und Gesundheit.
Zusammen mit der erfahrenen Yogalehrerin Mia Klein werfen wir einen Blick auf effektive Wege, wie Yoga uns dabei helfen kann, fit und ausgeglichen in die wärmere Jahreszeit zu starten. Für die gebürtige Soyerin ist Yoga mehr als nur eine körperliche Aktivität, es ist ihre Lebensphilosophie.
Könnten Sie uns erzählen, wie Sie zum ersten Mal mit Yoga in Berührung
gekommen sind?
Nach meiner Ausbildung zur Hotelfachfrau in München bin ich nach Boston umgezogen. Anfangs war ich in der Gastronomie tätig und kam durch einen Arbeitskollegen mit Yoga in Berührung. Von der ersten Stunde an war ich begeistert, dass man sich in seiner eigenen Haut so wohlfühlen kann. Durch Yoga habe ich meine Berufung gefunden und begann 2004 mit der Ausbildung zur Yogalehrerin. 2009 bin ich in den Wasserburger Raum zurückgekehrt.
Durch meine 20 Jahre Unterrichtserfahrung als Yogalehrerin (1000+h) und kontinuierlichen Teilnahmen an Aus- und Weiterbildungen biete ich in meinen Studios in Wasserburg und Ebersberg seit mehreren Jahren viele verschiedene Techniken an, um innerliche Ruhe und Ausgeglichenheit zu erlangen – auch therapeutisches und traumasensibles Yoga oder Körperarbeit in Form von Ayurveda- und Thai-Yoga-Massagen.
Welche Ratschläge würden Sie Yoga-Anfängern geben?
Bei der Auswahl der Yoga-Art sollte man sich auf sein Bauchgefühl verlassen. Einfach ausprobieren, was für den eigenen Körper wohltuend ist. Wichtig dabei ist, dass sich die Kurstermine leicht in den Alltag integrieren lassen.
Gibt es Yogaübungen, die besonders gut für die Frühjahrssaison geeignet sind?
Ganz tolle Übungen zum Entschlacken und Reinigen des Körpers sind die Yoga-Twists. Auf emotionaler Ebene helfen Twists, die Perspektive zu wechseln und emotionale Spannungen zu lösen.
Inwiefern kann Yoga als Unterstützung für Menschen mit traumatischen Erfahrungen dienen? Gibt es bestimmte Yogatechniken, die dabei besonders hilfreich sind?
Eine bestimmte Technik gibt es nicht. Die beste Übung ist immer die, die man macht. Und am besten immer wieder. Bei traumasensiblen Kursen achte ich ganz besonders auf die Wortwahl bei der Anleitung, die eher ein Vorschlag zur Ausführung ist – alles kann, nichts muss, ganz ohne Druck. Du entscheidest, welchen Vorschlag du annimmst und welchen du sein lässt und erfährst so: Ich habe die Wahl. Traumasensibles Yoga fördert vor allem Stabilität und das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment. Das hilft beim Vertrauen in sich selbst und die eigene Wahrnehmung. Und das wiederum hilft, den eigenen Körper als sicheren Ort zu erleben und eine positive Verbindung zu ihm aufzubauen – mit der Zeit und mit der Übung.
Was versteht man unter therapeutischem Yoga?
Unter Betrachtung verschiedenster Beschwerden von Körper und Psyche – wie etwa Bandscheibenprobleme, Atemwegserkrankungen oder Burnout – werden die Übungen individuell ausgewählt und modifiziert ausgeführt, um einen achtsamen und sinnvollen Umgang mit dem Körper zu lernen und die seelische Gesundheit zu fördern.
Welche Rolle spielt die bewusste Atmung?
Die Atmung ist lebensnotwendig. Bewusst gesteuerte Atemtechnik bewirkt eine umfassende Regeneration. Dabei gilt es vorab seinen persönlichen Atemtypus zu finden. Ein regelmäßiges Training, entsprechend der eigenen Prägung, kann verschiedene Symptome mildern oder sogar beseitigen, darunter Migräne, innere Anspannungen, Schlafprobleme und Unruhe. Zusätzlich wird der Körper mit kontinuierlicher Übung flexibler und vitaler.
Haben Sie Tipps für Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich zu entspannen?
Bewegung kann hilfreich sein, aber auch gezielte Achtsamkeitsübungen. Lassen sie ihren Blick durch den Raum schweifen, den Focus nur so lange auf einen Ort gerichtet, wie sie brauchen, um diesen zu benennen. Stuhl, Bild, Regal usw. Oder suchen sie sich ein Rechteck im Raum, zum Beispiel das Fenster. Fahren sie mit dem Auge die Umrandungen ab. Dabei zwei Seiten mit der Einatmung und zwei Seite mit der Ausatmung verbinden.
In ihren Studios bieten Sie auch Massagen an. Sind diese mehr auf therapeutische Wirkung ausgerichtet oder dienen sie der Entspannung?
Beides, denn Massagen sorgen für Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele. Muskelverspannungen werden ebenso gelöst wie emotionale Anspannungen. Verschiedenen Ayurvedische Massagen sorgen für ein wohliges Erlebnis. Bei der Thai Yoga Massage wird der Körper des Empfängers in Yogapositionen bewegt. Es ist, als ob jemand Yoga für dich macht. Detaillierte Information zu allen Massagen und Yogastunden findet man auch auf meiner Homepage mia.yoga.
Demnächst bieten Sie auch wieder „Yoga meets Wandern“ in Griechenland. Wie kann ich mir diese Reise vorstellen?
Es ist eine einzigartige Kombination aus körperlicher Aktivität und Entspannung. Zusammen mit Wanderguide Anna Deckers haben wir ein tolles Programm zusammengestellt. Yogaeinheiten am Morgen, gefolgt von malerischen Erkundungstouren der Inseln Santorin und Amorgos. Alles von uns organisiert, sie brauchen nur anreisen und genießen. Weitere Informationen gibt es unter wandernmitkrewa.de oder bei mir persönlich unter 01 76/80 18 03 59. Tipp: Die Reise findet von Samstag, 11. Mai, bis Samstag, 18. Mai, statt. Im Anschluss beginnen die Pfingstferien. Warum nicht erst „Yoga meets Wandern“ buchen und mit der Familie weitere Urlaubstage auf der Insel verbringen.
Das klingt sehr verlockend. Vielen Dank, Frau Klein.
Marion Kellner
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