Zu einem schweren Verkehrsunfall mit dramatischen Folgen kam es auf der Autobahn A94 bei Ampfing. Nachdem er sich einer Kontrolle durch die Bundespolizei entzogen hatte und mit hoher Geschwindigkeit geflüchtet war, verunfallte ein mutmaßlicher Schleuser und Fahrzeuglenker mit dem Fahrzeug schwer. Sieben Menschen verloren dabei ihr Leben, 16 wurden zum Teil schwer verletzt. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei ermitteln gegen den mutmaßlichen Schleuser unter anderem wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts.
Am Freitagmorgen (13.10.2023) stellte eine Streifenwagenbesatzung des Bundespolizeireviers Mühldorf am Inn gegen 03.15 Uhr auf der BAB A94 in Fahrtrichtung München ein Fahrzeug mit österreichischer Zulassung fest, welches wegen des Verdachts der Schleusung illegaler Migranten kontrolliert werden sollte. Auf Anhalteversuche der Polizei reagierte der Fahrzeuglenker nicht, stattdessen beschleunigter er den Mercedes-Van stark auf bis zu 180 km/h und entzog sich einer Kontrolle.
An der Anschlussstelle Ampfing / Waldkraiburg kam es kurz danach zu dem folgenschweren Verkehrsunfall, als der Fahrer beim Ausfahren an der Anschlussstelle mit weit überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über den Wagen verlor und sich das Fahrzeug überschlug. Mehrere Insassen wurden dabei aus dem Wagen geschleudert. Für 7 Menschen, darunter ein 6-jähriges Kind, kam jede Hilfe zu spät. Weitere 16 Insassen, allesamt mit syrischer oder türkischer Staatsangehörigkeit, wurden zum Teil schwer verletzt mit Rettungsfahrzeugen und vier Rettungshubschraubern in Krankenhäuser eingeliefert. Darunter befindet sich auch der mutmaßliche Schleuser und Fahrer des Mercedes.
Unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein ermittelt die Kriminalpolizei Mühldorf am Inn gegen den 24-jährigen Staatenlosen mit Wohnsitz in Österreich u.a. wegen eines Tötungsdelikts. Dem Tatverdächtigen wurde im Krankenhaus die vorläufige Festnahme erklärt. Die Staatsanwaltschaft wird Haftantrag gegen den 24-Jährigen stellen.
Die Richtungsfahrbahn München der BAB A94 musste für die Dauer der Unfallaufnahme und Tatortarbeit mehrere Stunden lang komplett gesperrt werden. Eine Umleitung wurde eingerichtet.
Vor Ort waren etwa 60 Helfer der Feuerwehr und rund 90 Helfer des Rettungsdienstes mit 12 Notärzten und zwei Kriseninterventionsteams in dem sehr belastenden Einsatz. Neben Polizeibeamten der Autobahnpolizeistation Mühldorf waren Kolleginnen und Kollegen der Zentralen Einsatzdienste, Streifenwagenbesatzungen aus Mühldorf und von umliegenden Dienststellen, die Betreuungsgruppe des Polizeipräsidiums, ein Polizeihubschrauber und die Ermittler des K1 der sachbearbeitenden Kriminalpolizei Mühldorf am Inn sowie Spurensicherungsexperten im Einsatz.
Nachtrag vom 14.10.2023:
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein wurde der mutmaßliche Schleuser und verantwortliche Fahrer des Mercedes Vito am Samstag, 14. Oktober 2023, von den Ermittlern der Kriminalpolizei Mühldorf am Inn dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die Tatvorwürfe der Staatsanwaltschaft lauten insbesondere auf siebenfachen Mord, fünfzehnfachen versuchten Mord, Einschleusen mit Todesfolge und weitere Delikte. Der Ermittlungsrichter folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und erließ Haftbefehl. Der 24-Jährige wurde danach unmittelbar in eine bayerische Justizvollzugsanstalt gebracht und kam in Untersuchungshaft.
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