Jetzt erst recht! EHC Waldkraiburg mit Biss in die neue Saison
Foto: Paolo Del Grosso
Prosepkt Box

Jetzt erst recht! EHC Waldkraiburg mit Biss in die neue Saison

Die Zeit des Wundenleckens ist beim beliebten Waldkraiburger Eishockeyverein EHC Waldkraiburg bereits seit geraumer Zeit vorbei. Der Neu-Landesligist nahm sich hierfür in den direkten Wochen nach dem bitteren Abstieg Zeit. Zeit, um sich zu sortieren, Zeit zu realisieren und vor allem Zeit sich neu zu organisieren.

Einige Spieler verließen den Verein erwartungsgemäß nach dem Abstieg, hauptsächlich deshalb, weil die eigenen Ansprüche meist in einer höheren Liga liegen. Hierfür hatten die Löwen Verständnis, selbst wenn es sich bei dem Abgang um langjährige Löwen handelte. Doch wie man am Beispiel von Thomas Rott gut sehen kann, heilt auch hier die Zeit die Wunden und so steht er bereits im Oktober zum großen Legendenspiel „Battle of Generations“ für das Legendenteam auf dem Eis. Diesen Legendenstatus hat er sich nach 29 Jahren im Verein auch wahrlich verdient.

So manch einer mag nun dazu verleitet sein zu denken, dass die kommende Saison ein Selbstläufer wird. Diverse Fans freuen sich vielleicht darauf, eine Saison lang ein paar andere Stadien zu sehen und am Ende die Formsache Aufstieg zu feiern. Wer sich jedoch in der Liga umsieht, der weiß, dass dies so nicht der Fall ist. Wie bereits im Sommerinterview mit der neuen sportlichen Leitung bestehend aus Julia Klose und Philipp Seifert mehrfach erwähnt, sieht sich der Verein keinesfalls in einer Favoritenrolle um den Aufstieg. Vielmehr möchten die Löwen keinesfalls etwas überstürzen, dem neuen Kader die Zeit geben, die er benötigt, um zu einem homogenen Kollektiv zu wachsen und die Play-Off-Runde anpeilen, gleich mit welchem Ausgang.

Um dieses Ziel erreichen zu können, mussten die Verantwortlichen der Löwen einen großen Berg Arbeit stemmen, mit vielen potenziellen Spielern sprechen und auch versuchen, von jenen Spielern der vergangenen Saison so viele wie möglich zu halten. Auch wenn es einige Abgänge zu verzeichnen gab, wollten viele Spieler der vergangenen Saison auch gerne bei den Löwen bleiben.

So freuen sich die Industriestädter weiterhin auf: Christoph Lode (Tor), Tobias Sickinger (Tor), Felix Lode (Defensiv), Daniel Schmidt (Defensiv), Tim Ludwig (Defensiv), Max Cejka (Defensiv), Philipp Seifert (Defensiv), Philipp Lode (Angriff), Anthony Dillmann (Angriff), Leon Decker (Angriff), Patrick Zimmermann (Angriff). Aus der „OansBee“, dem Bezirksligateam der Löwen stoßen nun dauerhaft dazu: Timo Greimel (Tor), Tobias Jakob (Angriff), Josef Huber (Angriff). Tobias Jakob konnte bereits letzte Saison, nach der Übernahme von Coach Jürgen Lederer zeigen, dass er durchaus auch ein Spieler für die Bayernliga ist. Josef Huber hat dies in der Vergangenheit bereits mehrfach unter Beweis gestellt und stand sogar im Oberligakader der Löwen. Für diesen war auch Timo Greimel 2017/2018 gemeldet, auch wenn er hier nie zum Einsatz kam.

Interessant wird es, wenn man sich den Neuzugängen des mehrfachen bayerischen Meisters widmet. Aufgrund der veränderten Lage in der Landesliga, bekommen die Löwen in diesem Jahr gleich vierfache Verstärkung aus der benachbarten Tschechischen Republik. Nach sechs Spielzeiten bei Ligakonkurrenten Haßfurt, stößt der 32-jährige Verteidiger Daniel Hora in den Kader der Waldstädter. Dieser glänzte allein in der abgelaufenen Saison mit 15 Toren und ganzen 90 Torvorlagen. In seiner gesamten Zeit in Deutschland kommt er in 138 Spielen auf sagenhafte 76 Tore und 293 Vorlagen, was einen Wert von 2,12 Punkten pro Spiel entspricht.

Weiter geht es mit Martin Herman, 36 Jahre alt und 1,84 m groß. Mit 179 Spielen in der ersten tschechischen Liga und 352 in der Zweiten, holen sich die Löwen einen gestandenen Stürmer mit internationaler Erfahrung in die eigenen Reihen. Er verstärkte im vergangenen Jahr den Kader der Stuttgart Rebels und konnte dort in nur 17 Spielen mit 32 Punkten (14 Tore/18 Vorlagen) auf sich aufmerksam machen. Mit Josef Dána und Dominik Soukup stoßen zwei weitere Spieler aus dem Nachbarland dazu. Beide kommen aus dem U20-Team des HC Pilsen und spielten dort in der vergangenen Saison bereits sehr erfolgreich zusammen. In Waldkraiburg möchten beide Angreifer nun erste Erfahrungen auf deutschem Eis sammeln. Soukup fiel hierbei mit 22 Toren und 25 Torvorlagen auf, Dána mit 17 Toren und 28 Vorlagen. Ein weiterer Neuzugang oder vielmehr ein Heimkehrer ist der 32-jährige Bastian Rosenkranz. Nach langen Jahren in Waldkraiburgs Mannschaften von Bezirks- bis zur Oberliga, befand Rosenkranz sich vier Spielzeiten lang auf Abwegen im Nachbarlandkreis. Nach einer spielfreien Saison für ihn, in der er sich besann, steht er nun wieder für die Löwen auf dem Eis.

Auch wieder mit Schlitt- statt Wanderschuhen zu sehen ist der Waldkraiburger Nico Vogl. Nach einer ausgiebigen Weltreise, mit der er und seine Lebensgefährtin sich einen großen Traum erfüllen konnten, kam sehr kurzfristig die Meldung, dass Vogl gerne wieder für seine Löwen spielen möchte. Trotz guter Angebote von anderen Vereinen, entschied sich der Publikumsliebling für seinen EHC und stellt noch einmal eine große Verstärkung für den Verein und das gemeinsame Ziel dar.

Einen Paukenschlag wie einen Abstieg zu verarbeiten ist nicht immer sehr leicht. Oft verliert man sich in Schuldzuweisungen oder sieht sich als Opfer unglücklicher Umstände. Die Besten unter uns schaffen es jedoch, neue Kraft aus einer solchen Misere zu ziehen und nutzen diesen Rückschritt weniger zum Lamentieren, sondern mehr als Anlauf für das, was die Zukunft bereithält. Auf diese Weise gehen auch die Waldkraiburger Löwen ihr Problem an.

Viel Zeit gab man sich selbst nicht zum Trauern nach diesem Abstieg, sondern machte sich schnell ans Werk, um zwar nicht radikal, aber dennoch spürbar umzubauen im Verein. Wo früher wenige Schultern viel Arbeit zu tragen hatten, soll diese nun auf mehr Menschen verteilt werden. Eine sportliche Leitung wurde installiert. Diese besteht im Falle des Eishockeyvereins sogar aus zwei Personen: Julia Klose und Philipp Seifert. Diese sportliche Leitung beschäftigt sich ausschließlich mit den sportlichen Belangen des Vereins. Hierzu zählen Ab- und Zugänge der ersten Mannschaft aber auch wichtige sportliche Entscheidungen für Kinder- und Jugendteams. Letztere sollen in Zukunft wieder verstärkt in den Fokus rücken.

Mit neuen Strategien möchte man den Kindern und Jugendlichen in der Region Eishockey als attraktive Sportart präsentieren. Hierbei konkurriert man mit PlayStation, Nintendo Switch oder auch TikTok, doch schließt das eine, das andere nicht unbedingt aus. Mit vielen Maßnahmen auf und abseits des Eises wird man verstärkt um die Gunst der jungen Eishockeyspieler kämpfen. Um die jungen Spieler auch fachgerecht mit Können und Wissen versorgen zu können, starten die Löwen bei den Kleinsten, wie jedes Jahr, mit der Eislaufschule. Hier wird der Fokus darauf gelegt sich auf dem glatten Untergrund zurechtzufinden und Spaß daran zu bekommen sich darauf fortzubewegen. Sollte der Spaß ungebrochen bleiben, so kann man sich im Verein für das Eishockeytraining einschreiben. Dort erwartet die Kinder einer von mittlerweile fünf professionell ausgebildeten Trainern, die im Verein für das Training der Kinder zuständig ist. Zudem gibt es auch Besonderheiten wie das Frühtraining, welches kein Muss ist, sich aber an Kinder und Jugendliche richtet, die, dank eines straffen Plans in der Schule, sonst möglicherweise keine Zeit hätten zu trainieren. Unternehmungen wie Trainingslager, welches dieses Jahr zusammen mit den großen Idolen aus der ersten Mannschaft in der Tschechischen Republik absolviert wurde, runden das Erlebnis für die Kinder im Verein ab.

Die Eislaufschule der jungen Löwinnen und Löwen
Auch dieses Jahr bietet der EHC Waldkraiburg erneut eine Eislaufschule für Kinder ab vier Jahren an. Oberstes Ziel ist es, den Kindern gegen einen geringen Betrag das Eislaufen beizubringen. Die enorm hohe Nachfrage nach diesem Angebot zeigt, dass Eltern auch in Zukunft gerne möchten, dass sich ihre Kinder möglichst unfallfrei über das Eis bewegen können. Alle Kinder die zudem Spaß daran haben sich im Eishockey zu versuchen, können dies nahtlos im Anschluss an die Eislaufschule machen. Hierfür hat der Verein in diesem Jahr ganze fünf lizenzierte Nachwuchstrainer bereitgestellt, welche den Kindern alters- gerecht den Sport beibringen können. Zudem kommen nicht selten auch die großen Idole der Kinder aus der ersten Mannschaft zum Training hinzu und bringen die Kinderaugen regelmäßig zum Strahlen. Um einen der verbleibenden Slots zu buchen können Sie über die Webseite des EHC Waldkraiburg oder Sie besuchen ehcwaldkraiburg.com/nachwuchssuche.

Nachwuchsspielerin strebt in die Eishockey-Nationalmannschaft: Sarah sucht Sponsoren

WM-Finale der Sandbahnfahrer in Mühldorf: Smolinski erringt wieder Weltmeistertitel

KFZ-Zulassung: So funktioniert das neue „i-Kfz“

Wie man sich gegen Body Shaming und Victim Blaming wappnet

Aktuelle Ausgaben

Rosenheim

Rosenheim

Wasserburg

Wasserburg

Inntal

Inntal

Mangfalltal

Mangfalltal

Inn-Salzach

Inn-Salzach

Mühldorfer Wochenblatt

Muehldorfer Wochenblatt

Freizeit Spezial

Freizeit Spezial