Unterschriftenkampagne für einen „Radentscheid Bayern“
Fordern mehr Radwege im Landkreis (v.l.n.r.): Max Wiltschka, Christoph Jäger, Monika Spanjaart, Georg Schmid, Reinhard Retzer, Doris Anzinger-Pohlus, Bernhard Suttner, Heidi Kückelhaus, Christian Ott und Adelina Dragusha. Foto: VCD
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Unterschriftenkampagne für einen „Radentscheid Bayern“

Bündnis fordert mehr Radwege im Landkreis Mühldorf a. Inn.

Das „Bündnis Radentscheid Bayern“ will mit einer Unterschriftenkampagne ein Volksbegehren für ein bayerisches Radgesetz durchsetzen. Getragen wird das Bündnis vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e. V. (ADFC) Bayern und dem ökologischen Verkehrsclub VCD Landesverband Bayern e. V. Beteiligt sind elf Initiativen sowie der BUND Naturschutz in Bayern e. V. (BN) und die bayerischen Landesverbände der Parteien Bündnis 90/DIE GRÜNEN, SPD, ÖDP, DIE LINKE und Volt.

„Ziele des Volksbegehrens sind die Erhöhung des Radverkehrsanteils auf 25 Prozent bis 2030, Ausbau und Sanierung der Rad- und Fußwege und der Vorrang umweltfreundlicher Verkehrsmittel insgesamt“, erklärt dazu Kerstin Daser aus Obertaufkirchen, Co-Vorsitzende des Mühldorfer Kreisverbandes der Bündnisgrünen. Unter dem Leitstern „Vision Zero“ – keine Verkehrstoten mehr – soll der Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer Vorrang haben. Unterschriftenlisten liegen an mehreren Stellen im Landkreis aus.

Das „Bündnis Radentscheid Bayern“ kritisiert die Staatsregierung in München, zwar 2017 versprochen zu haben, den bayernweiten Radverkehrsanteil bis 2025 von zehn Prozent auf 20 Prozent zu verdoppeln, bislang jedoch nur um einen Prozentpunkt vorangekommen zu sein. Radwege, Abstell- anlagen und Radmitnahmemöglichkeiten fehlten weiterhin oder seien häufig so dürftig und unsicher, dass sie nicht zum Radfahren einladen würden.

Für die Unterstützer des Bündnisses im Landkreis Mühldorf a. Inn versinnbildlicht das Schild „Rad- und Fußweg endet“ an der Staatsstraße 2091 zwischen Zangberg und Ampfing das Manko. Aus Sicht von Monika Spanjaart, Vorsitzende des Ortsverbandes Ampfing-Oberbergkirchen-Zangberg (AOZ) von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, ist die Weiterführung des Rad- und Fußweges Richtung Autobahn notwendig, um einen Anschluss zur Kreisstadt Mühldorf a. Inn zu erhalten. Zangberg habe den Ausbau bis zur Gemeindegrenze unterstützt, um auch Kindern aus dem Weiler Moosgraben den selbstständigen Schulweg zur Bushaltestelle in Zangberg zu ermöglichen. Dass der Radweg aber nicht in Richtung Ampfing weitergehe, hängt laut dem Ampfinger Gemeinderat Christian Ott (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) vermutlich mit Entscheidungen des staatlichen Straßenbauamtes als Baulastenträger zusammen. Nach den Worten von Christoph Jäger, Ampfinger Mitglied im Verkehrsclub Deutschland (VCD), wird „unbedingt“ ein durchgehender Radweg zwischen Ampfing und Mühldorf gebraucht, da nur so Menschen motiviert würden, auch für längere Strecken auf das Rad umzusteigen.

Dabei geht es für Adelina Dragusha von der Initiative „Verkehrswende Mühldorf“ auch darum, dass Radwege für Kinder sicher befahrbar seien. Volksbegehren „Radentscheid Bayern“ SPD und ÖDP sehen die Staatsregierung in der Pflicht. Max Wiltschka, Mitglied des SPD-Kreisvorstandes aus Schwindegg, betont, der Ausbau eines durchgehenden und sicheren Radwegenetzes innerorts wie auch zwischen den Ortschaften müsse „endlich“ im ganzen Freistaat planmäßig vorangetrieben werden. Und Bernhard Suttner, ÖDP-Bundestagskandidat von 2021, sekundiert: „Die Ausbaupläne der Staatsregierung reichen hinten und vorne nicht, und unterschiedliche Zuständigkeiten blockieren vieles.“

Ziel des Volksbegehrens „Radentscheid Bayern“ soll daher laut Doris Anzinger-Pohlus, Vizechefin vom BUND Naturschutz im Landkreis Mühldorf a. Inn, sein, „intelligente Lösungen“ zu finden und neben neuen Radwegen auch bestehende Wege für einen sicheren Fahrradverkehr zu ertüchtigen. Zur Umsetzung vor Ort sollen dann nach der Vorstellung des Mühldorfer Kreisrats Reinhard Retzer (ÖDP) Kommunen, Bürgermeister und Landwirte „ins Boot“ geholt werden. Beim Bau des Radweges zwischen Lohkirchen und Neumarkt-St. Veit sei dies „vorbildlich“ gelungen: „Entscheidend war, dass die beteiligten Bürgermeister das Thema zur Chefsache gemacht und persönlich mit den Grundbesitzern gesprochen haben – und das, bevor Entscheidungen im Gemeinderat gefällt waren.“

Unterschriftensammlung
Werden bis zum Herbst bayernweit mindestens 35.000 Unterschriften für die Zulassung des Volksbegehrens gesammelt, müssen im Frühjahr zehn Prozent der Wahlberechtigten das Volksbegehren in den Rathäusern unterschreiben. Da die Unterschriften für die Zulassung des Volksbegehrens nur auf originalen Unterschriftenlisten abgegeben werden können, liegen diese bis Oktober an mehreren Stellen im Landkreis aus.

Mühldorf a. Inn: Fahrrad Stiegler, Ledererstraße 19; ÖDP-Kreisverband, Kufsteinstraße 1; Grünes Büro, Huterergasse 5 (freitagvormittags).
Waldkraiburg: Bund Naturschutz-Geschäftsstelle, Prager Str. 6 (dienstag- bis donnerstagvormittags).
Ampfing: Zweirad Schröck, St.-Martin-Str. 6–8.
Schwindegg: Bäckerei Lohmayer, Mühldorfer Straße 15.
Neumarkt-St. Veit: Elsaß-Bäcker am Stadtplatz.
Schönberg: Elsaß-Bäcker, Hauptstr. 3.

Mehr Information ist online abrufbar unter radentscheid-bayern.de.

Dr. Olaf Konstantin Krueger

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