Herbstfest Rosenheim 2022: „Die Freude ist riesengroß – auch die Neugierde“
Herbstfest Rosenheim 2022: Trotz aller Widrigkeiten wurden der familienfreundliche Kern bewahrt und die gewohnten Abläufe, Termine und Höhepunkte gesichert. Foto: Olaf Konstantin Krueger
Prosepkt Box

Herbstfest Rosenheim 2022: „Die Freude ist riesengroß – auch die Neugierde“

Rosenheim — „Hock di herra, samma mehra – o‘zaft is!“: Kein anderes Rosenheimer Herbstfest seit dem 150. Jubiläum im Jahr 2011 ist so ersehnt worden wie jenes in diesem Jahr. Über zwei Jahre unterbanden restriktive behördliche Corona-Maßnahmen und Lockdowns alle Großveranstaltungen. Für das Herbstfest bedeutete dies eine Zwangspause von bemerkenswerten 1.076 Tagen. Zwar wirken heuer weitere Warnungen vor Infektionsrisiken sowie Ukraine-Konflikt, Energiekrise und Wirtschaftskrise auf das große oberbayerische Volksfest. Doch ohne Auflagen wie Maskenpflicht, Social Distancing und Kontaktnachverfolgung kann nun wieder auf der Loretowiese gemütlich gefeiert werden. Der ausrichtende Wirtschaftliche Verband der Stadt und des Landkreises Rosenheim hat mit Herzblut und Detailliebe ein attraktives Programm zusammengestellt, das Tradition bewahrt und Bewährtes mit Neuem verbindet. Obendrein führt einen die Herbstfest-App direkt ins Geschehen. 161 Jahre Herbstfest: „Es gibt nix bessas wia wos guads“.

Rund eine Million begeisterte Besucher jedes Jahr sind Beleg dafür, dass das Herbstfest Rosenheim mit seinem gelungenen Mix aus gelebter Tradition, unterhaltsamer Kultur und spannungsreichem Sport den feinen Geschmack eines kritischen Publikums trifft. Nach Aussetzen der restriktiven behördlichen Corona-Maßnahmen und der damit verbundenen Planungssicherheit war heuer das Hauptanliegen des Wirtschaftlichen Verbandes der Stadt und des Landkreises Rosenheim (WV), mit dem Herbstfest 2022 „wieder zur Normalität überzugehen“, sagt WV-Vorsitzender Reinhold Frey. Und es „wiedererkennbar“ zu gestalten, ergänzt WV-Vorstandsmitglied Maximilian Werndl.

Ein Anliegen, das von den heimischen Landwirtschafts-, Handwerks- und Wirtschaftsbetrieben genauso engagiert getragen wird wie von den Brauereien und Schaustellern: „Es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich der nicht von dem Rosenheimer Herbstfest profitiert”, betont etwa Marisa Steegmüller von der Flötzinger Brauerei. Mit Blick auf deutlich erhöhte Übernachtungszahlen, überdurchschnittlich viele Tagesbesucher sowie zahlreiche Aufträge für Betriebe, Lieferanten, Taxiunternehmen, Bands und Fachkräfte jedweder Provenienz sei das Herbstfest „ein erheblicher Wirtschaftsfaktor für die ganze Region“.

Die beiden Geschäftsführer des Auerbräu, Dirk Steinebach und Thomas Frank, akzentuieren denn auch die Freude, mit der sich ihre Brauerei auf das Herbstfest 2022 vorbereitet habe. Und Max Fahrenschon, Vorsitzender der Bezirksstelle Rosenheim des bayerischen Landesverbandes der Marktkaufleute und Schausteller, erklärt: „Nach über zwei Jahren beruflicher Durststrecke, die bei vielen Schaustellern und Marktkaufleuten die finanziellen Rücklagen aufgezehrt haben, haben wir endlich wieder die Möglichkeit, unserem Beruf, der gleichzeitig auch Berufung ist, in der gewohnten und langjährigen Weise nachzugehen.“ Fahrenschon erläutert, eine Vielzahl von Arbeitsplätzen hinge direkt oder indirekt von den traditionellen bayerischen Volksfesten ab: „Ganz wichtig ist für die Rosenheimer Schausteller auch, dass wir endlich wieder unsere Stammkunden begrüßen dürfen, die wir über zwei Jahre nicht gesehen haben.“

Maximilian Werndl unterstreicht daher: „Die Freude ist riesengroß – auch die Neugierde“. Denn die Feste im Hochsommer 2022 hätten bereits gezeigt, dass die Sehnsucht der Menschen, wieder feiern zu können, sehr groß sei. Worauf sich die Herbstfest-Besucher heuer einstellen können, resümiert Klaus Hertreiter, Geschäftsführer der WV Veranstaltungs GmbH und Referent für Öffentlichkeitsarbeit im WV: Trotz aller Widrigkeiten wurden der familienfreundliche Kern bewahrt und die gewohnten Abläufe, Termine und Höhepunkte gesichert.

Höhepunkte: programmatisch und sportlich

Zu den programmatischen Höhepunkten der ersten Herbstfest-Woche gehören Festeinzug, Familientag und Erntedankfest. Samstag, 27. August, startet um 11 Uhr der Festeinzug zur Wiesn, an dem Brauereien, Wirte, Schausteller mit Musikkapellen und Wiesntrommler sowie die Rosenheimer Trachtenvereine teilnehmen. Der Zugweg führt von der Bahnhofstraße über Münchner Straße, Max-Josefs-Platz, Ludwigsplatz und Kaiserstraße zum Festplatz auf der Loretowiese. Die Eröffnungsreden vor dem Glückshafen beginnen um 11.45 Uhr. Punkt 12 Uhr folgt das Anzapfen mit Oberbürgermeister Andreas März (CSU) in der Auerbräu-Festhalle und mit Landrat Otto Lederer (CSU) im Flötzinger Bräu Festzelt. Mittwoch, 31. August, ist der erste Familientag mit ermäßigten Preisen bis 18 Uhr.

Sonntag, 4. September, ist Erntedankfest. Magdalena und Josef Paul aus Neubeuern sind das Bauernehepaar 2022. Bei gutem Wetter führt der Kirchenzug um 9.15 Uhr vom Max-Josefs-Platz über die Rathausstraße zum Mangfallpark Süd. Der Gottesdienst im Mangfallpark Süd beginnt um 10 Uhr, wird bei schlechtem Wetter allerdings in die St. Nikolaus Kirche verlegt, wo er dann um 9.30 Uhr beginnt. Die Heilige Messe wird von Stadtpfarrer Andreas M. Zach, Pfarrer Sebastian Heindl, Domkapitular Dekan Daniel Reichel sowie Dekanin Dagmar Häfner-Becker gestaltet. An dem Festzug zur Wiesn um 11 Uhr nehmen Trachtenvereine, Musikkapellen aus Stadt und Landkreis Rosenheim sowie landwirtschaftliche Vereine mit Erntekrone und Erler Kreuz teil. Der Zugweg führt bei gutem Wetter vom Mangfallpark Süd über Rathausstraße, Max-Josefs-Platz, Ludwigsplatz und Kaiserstraße zum Festplatz auf der Loretowiese.

Zu den programmatischen Höhepunkten der zweiten Herbstfest-Woche gehören Heilige Messe, Familientag und Brillant-Feuerwerk. Dienstag, 6. September, zelebrieren ab 9.30 Uhr Schaustellerseelsorger Pfarrer Sascha Ellinghaus und Stadtpfarrer Andreas M. Zach die Heilige Messe. Mittwoch, 7. September, ist der zweite Familientag mit ermäßigten Preisen bis 18 Uhr. Donnerstag, 8. September, steigt um 21 Uhr das große „Brillant-Feuerwerk“ auf der Festwiese. Und Sonntag, 11. September, heißt es um 23.30 Uhr erneut „Aus is und gar is“. Die Festöffnungszeiten sind am Samstag, 27. August, von 12 Uhr bis 23.30 Uhr, montags bis samstags von 11 Uhr bis 23.30 Uhr und sonntags von 10 Uhr bis 23.30 Uhr. Der letzte Ausschank ist jeweils um 23 Uhr.

Zu den sportlichen Höhepunkten gehören drei Events. Das „Herbstfest-Boxen“ findet am Sonntag, 28. August, in der Auerbräu Festhalle/Ochsenbraterei statt. Einlass ist um 9 Uhr, Beginn um 10 Uhr. Geboten wird der nationale Boxvergleichskampf zwischen dem DJK Bavaria Rosenheim und dem Boxring Eintracht Berlin. Das „50. Herbstfestturnier“/„20. Beppo Roun Gedächtnisturnier“ des SB DJK Rosenheim, Abteilung Basketball, ist am Samstag, 3. September, ab 10 Uhr in der Gabor-Halle. Und das „Internationale Herbstfest-Eisschießturnier 2022“ der Herren vom „Eissportverein Rosenheim 1978 e. V.“, Abteilung Eisschießen, findet am Samstag, 10. September, von 6.30 Uhr bis 15 Uhr im ROFA-Stadion statt. Angemeldet sind insgesamt 90 Eisschützen aus Österreich und Deutschland.

Attraktionen und Publikumsmagnete

Auf dem Herbstfest Rosenheim 2022 sind sieben der 68 Schausteller neu. Hierzu zählen das Propeller-Loopingkarussell „Gladiator“, die Doppelstock-Geisterbahn „Geister Villa“ und der Kinder-Auto-Skooter „Crazy-Time 2“. „Gladiator“ ist mit einer Gesamthöhe von 62 Metern das höchste mobile Propeller-Loopingkarussell der Welt. Die spektakuläre Fahrt mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h und einer Flughöhe von bis zu 62 Metern mit unterschiedlichen Bewegungsüberlagerungen zieht auch Zuschauer in ihren Bann. Die elf Meter hohe Doppelstock-Geisterbahn „Geister Villa“ beeindruckt wiederum mit lebendigen Gespenstern, elektronisch animierten Mumien, echten Feuereffekten und atemberaubenden Schockeffekten. Im Kinder-Auto-Skooter „Crazy-Time 2“ können Kinder ab drei Jahren, denen das Kinderkarussell schon zu klein ist, die größeren Fahrgeschäfte hingegen noch zu groß sind, alleine und selbständig einen Skooter steuern.

Neu bei den Schmankerln sind „Kratzsch’ – Fresh’n Food“ und „Marx-Wrap Faktory“. Familie Kratzsch ist seit 29 Jahren mit der Spezialität „Langos“, die Ihren Ursprung in Ungarn hat, auf Volksfesten in Deutschland unterwegs. Für die beliebte Imbiss-Alternative werden ausschließlich hochwertige Lebensmittel verwendet. Die landestypischen Ingredienzen kommen direkt aus Ungarn. Die „Marx-Wrap Faktory“ bietet indes köstlich gewickelte, dünne Wraps. Sie schmecken warm und kalt, lassen sich vielseitig füllen und praktisch verpacken. Die Wraps sind indisch, spanisch, deutsch, mexikanisch, finnisch, italienisch, griechisch und französisch „interpretiert“. Je nach Wahl werden die Wraps landestypisch belegt und mit hauseigenen Soßen veredelt.

Zwei Publikumsmagnete sind wieder da: die „XXL-Höhenrausch-Schaukel“ und das Laufgeschäft „Freddys Circus“. Passend zur atemberaubenden Fahrt thematisiert die 45 Meter hohe „XXL-Höhenrausch-Schaukel“ von Anja Goetzke gestalterisch den Bergsport mit Trend- und Extremsportarten. Eine echte Seilbahngondel zwischen den Stützen, RGB-LEDs, Moving Heads und Nebelkanonen runden das Erlebnis der Extraklasse ab. Das 4-Etagen-Laufgeschäft „Freddys Circus“ gastiert zum zweiten Mal in Rosenheim und zeigt 56 verschiedene bewegliche Effekte. Es zeigt als Weltneuheit eine Doppel-Rutsche und eine 16 Meter lange LED-Wall. Clown Beppo singt und animiert die Besucher schon am Eingang. Hier ist der Spaß für die gesamte Familie garantiert. Die Preise aller Fahrgeschäfte liegen zwischen 1,50 Euro und 3,50 Euro.

Brauereien und Festzelte

Die beiden renommierten Rosenheimer Brauereien Auerbräu und Flötzinger Bräu betreiben auf dem Herbstfest jeweils feierlich geschmückte Festhallen mit schattigen Biergärten. Der Bierpreis in der Auerbräu-Inntalhalle liegt 2022 bei 11,40 Euro, der Bierpreis im Flötzinger-Festzeit bei 11,80 Euro.

„Unsere Heimat. Unser G’schmack.“ Das Auerbräu verwöhnt die Besucher mit seinem süffigen, ausgezeichneten Rosenheimer Herbstfest-Märzen, dem Johann Auer Rosenheimer Dunklen Märzen und vielen feinen Wiesnschmankerln. Täglich spielen ab 15 Uhr die „Karolinenfelder“, die seit über 50 Jahren mit traditioneller, zünftiger Musik bestens unterhalten. Daneben sorgen über die gesamte Festzeit zahlreiche weitere Rosenheimer Musiker für Hochstimmung in der Festhalle. Reservierungen sind entweder telefonisch unter Rufnummer 0 80 31/7 96 96 79 möglich oder persönlich montags bis freitags von 9 Uhr bis 17 Uhr im Wiesn-Reservierungsbüro, Münchener Straße 82 in Rosenheim. Mehr Information ist online abrufbar unter auerbraeu.de.

„Dem Guten treu.“ Die Flötzinger Brauerei als älteste Brauerei Rosenheims und einzige Privatbrauerei mit einer Brauereigeschichte, die bis ins Jahr 1543 zurückreicht, betreibt während des Herbstfestes auf der Loretowiese das große, liebevoll dekorierte Flötzinger Festzelt. Es bietet Platz für rund 8.500 Menschen und gilt als das größte frei aufbaubare Festzelt Europas. Das vielfach ausgezeichnete Wiesn-Märzn und „allerbeste Speisen“ inklusive frische Schmankerlklassiker stimulieren den Gaumen, erstklassige Stimmungsmusik von täglich wechselnden Qualitätskapellen erfreuen das Gemüt. Mittags und nachmittags kann die Zeltatmosphäre entspannt genossen werden. Reservierungen werden unter Rufnummer 0 80 31/3 66 30 angenommen oder persönlich in der Flötzinger Brauerei, Am Roßacker 4 in Rosenheim. Mehr Information ist online abrufbar unter floetzinger.de.

Herbstfest-App und Social Media

Herbstfest digital: Das klassische Service-Heft ist von der Herbstfest-App abgelöst worden. „Die neue Herbstfest-App soll dem Besucher ein guter Begleiter sein“, erklärt WV-Vorstandsmitglied Maximilian Werndl die Innovation. Heuer sei „die Feuertaufe“, doch Werndl ist „zuversichtlich, dass das ein cooles Tool wird“. Die App enthält neben dem Lageplan alle Termine, Parkplatzfinder, Busverbindungen, Fahrtzeiten der kostenfreien Bockerlbahn sowie wichtige Rufnummern. Daneben werden über die neuen Social-Media-Kanäle des WV Nachrichten aus erster Hand gepostet. Mehr Information ist online abrufbar unter herbstfest-rosenheim.de und wirtschaftlicher-verband.de.

Apropos Netzanbindung: Während des Herbstfestes erhöht der Mobilfunkanbieter Vodafone temporär seine Netzkapazitäten. Dazu steht vorübergehend ein mobiler Sendemast neben der Loretokapelle. Bei Telekom und O2 reicht die bestehende Netzabdeckung aus. In der Innenstadt kann über das CITY WLAN Rosenheim kostenlos im Internet gesurft werden, ohne das eigene Datenvolumen zu belasten. Hotspots: Salingarten, Salinplatz, Fußgängerzone, Max-Josefs-Platz, Ludwigsplatz, Grüner Markt, Busbahnhof, Riedergarten, Salzstadel, Loretowiese, Lokschuppen, Tourist Info, Mühlbachbogen und Südtiroler Platz. Das kommunale Telekommunikationsunternehmen in Rosenheim, die komro GmbH, verdreifacht die kostenlose Nutzungsdauer im komro CITY WLAN von zwei auf sechs Stunden täglich. Der Rosenheimer Herbstfesttarif beinhaltet eine 100-prozentige ökologische Energielieferung aus regionalen Anlagen im virtuellen Kraftwerk.

Anfahrt und Parken

Fahrräder finden an drei Orten Platz: am Wiesn-Eingang gegenüber dem „Kaiserbad“, rechts neben dem Haupttor und vor dem Karolinengymnasium. Für Motorrad und Pkw bieten die Parkhäuser in der Umgebung Parkpauschalen. Notabene: Auf dem Hamberger Parkplatz in der Rechenauerstraße stehen statt 200 nur 50 öffentliche Parkplätze zur Verfügung, denn seit 2019 sind die Busparkplätze für Vereins- und Reisebusse in der Rechenauer- und Prinzregentenstraße ausgewiesen. Das Anrufsammeltaxi (AST) der Stadtwerke Rosenheim kann telefonisch oder online gebucht werden. Während des Herbstfestes werden allerdings vier Haltestellen aus Sicherheitsgründen nicht angefahren: Kaiserstraße/Loreto, Ellmaierstraße, Ebersberger Straße/Karolinengymnasium und Mittertor. Die nächste AST-Haltestelle befindet sich am zentralen Busbahnhof Stadtmitte, Heilig-Geist-Straße, an Haltestelle G. Mehr Information ist online abrufbar unter swro.de/mobilitaet/ast.

Für die Herbstfest-Besucher setzt die BRB – Bayerische Regiobahn an den Wochenenden nachts Zusatzzüge von Rosenheim nach Holzkirchen ein. Sie starten in Rosenheim um 0.39 Uhr und kommen in Holzkirchen um 1.19 Uhr an. Die Züge verkehren in der Nacht von Samstag, 27. August, auf Sonntag, 28. August, von Freitag, 2. September, auf Samstag, 3. September, und von Samstag, 3. September, auf Sonntag, 4. September. Wegen der Bauarbeiten der DB Netz AG können die Züge von Freitag, 9. September, auf Samstag, 10. September, sowie von Samstag, 10. September, auf Sonntag, 11. September, nur von Rosenheim bis Westerham fahren. Dort startet dann in beiden Nächten um 1.16 Uhr Schienenersatzverkehr mit Bussen bis Holzkirchen. Die Sonderfahrpläne können unter brb.de heruntergeladen werden.

Sicherheit und Service

Sicherheit wird auf dem Herbstfest gewährleistet durch Polizeipräsenz, Videoüberwachung, Kanalisierung der Besucherströme, Konzentration auf wenige Haupteingänge, angepasstes Ordnungsdienstkonzept, stichprobenartige Taschenkontrollen sowie die Beibehaltung von „Anprallschutzelementen“. Die „Wiesnwache“ der Polizei befindet sich im Erdgeschoss des Glückshafens und ist täglich von 13 Uhr bis Mitternacht besetzt. Rufnummer: 0 80 31/2 00 22 50. Die Feuersicherheitswache der Freiwilligen Feuerwehr Rosenheim ist in der Nähe des Auerbräu-Biergartens im Kapuzinerweg stationiert. Sie ist täglich zu den Festöffnungszeiten in Bereitschaft. Rufnummer: 0 80 31/7 96 80 02. Der Sanitätscontainer des BRK befindet sich neben der Pferdereitbahn nahe dem Riesenrad. Die ehrenamtlichen Helfer sind täglich zu den Festöffnungszeiten in Bereitschaft. Rufnummer: 0 80 31/7 96 80 01. Die Aktion „A sichere Gaudi“ bietet Frauen und Mädchen einen eigenen Treffpunkt am Glückshafen: Sie können sich am Bankerl vom Frauen- und Mädchennotruf treffen und den Weg zum Bahnhof gemeinsam gehen, wobei Sicherheitskräfte der „Citystreife“ an besucherstarken Festtagen den Innenstadtbereich patrouillieren. Geldautomaten befinden sich im Glückshafen (Eingang: Herbstfestleitung/Polizei; Anbieter: meine Volksbank Raiffeisenbank eG) sowie zwischen Auto-Skooter und Wellenflieger (Anbieter: Reisebank).

Der WV weist darauf hin, dass aus Sicherheitsgründen und aus Gründen des Jugendschutzes die Mitnahme von alkoholischen Getränken auf das Herbstfestgelände untersagt ist. Gleiches gilt für Junggesellenabschiede. Der Verkauf jeglicher Art von Waren, besonders aber von Alkohol, ist ebenfalls untersagt. Der Sicherheitsdienst führt Kontrollen durch. Verboten ist zudem, Flyer oder sonstige Werbemittel auf dem Gelände zu verteilen oder Promotionstände zu betreiben. Politische Aktivitäten sind genauso untersagt. Obacht, „Wildbiesler“: Wer sich im Freien erleichtert, dem drohen 100 Euro Bußgeld plus 25 Euro Verwaltungsgebühr. Die Stadt hat drei WC-Container im Umfeld der Loretowiese aufgestellt: in der Herbststraße/Ecke Klosterweg, in der Ebersberger Straße/Eingang Loretokapelle und in der Kaiserstraße/Höhe Polizei. Die Container sind bereits vom frühen Nachmittag bis Mitternacht geöffnet und mit einer festen Reinigungskraft besetzt.

Fundsachen können beim „Wiesn-Fundbüro“ im Haupttor abgegeben beziehungsweise abgeholt werden. Die Öffnungszeiten entsprechen denen der Festöffnungszeiten. Rufnummer: 01 62/5 66 52 68. Fundsachen verbleiben dort in der Regel maximal einen Tag und werden dann ins Fundamt der Stadt Rosenheim, Möslstraße 27, gebracht. Öffnungszeiten hier: montags, dienstags, donnerstags 8 Uhr bis 12 Uhr, donnerstags von 14 Uhr bis 17 Uhr, mittwochs und freitags geschlossen. Rufnummer: 0 80 31/3 65 17 78. Sollte es zu Unannehmlichkeiten für Anlieger kommen, ist das Ordnungsamt in behördlichen Belangen montags bis donnerstags von 8 Uhr bis 17 Uhr und freitags von 8 Uhr bis 12 Uhr telefonisch erreichbar. Rufnummer 0 80 31/3 65 13 50. Ein Ansprechpartner des WV ist in veranstalterbezogenen Belangen täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr telefonisch erreichbar. Rufnummer: 0 80 31/9 00 61 61.

Infektionsrisiken und Verhalten

In der Debatte über das Infektionsrisiko mit dem neuartigen Coronavirus’ (SARS-CoV-2) beim Münchener Oktoberfest 2022 vertrat Anfang August Prof. Dr. Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie am Helmholtz Zentrum München und Leiterin des Instituts für Virologie der Technischen Universität München, die Ansicht, das weltgrößte Volksfest stattfinden zu lassen: „Eines Tages muss man zum normalen Leben zurückkehren, und das geht mittlerweile auch, wenn man dabei vernünftig ist“, so Protzer. Vulnerable Gruppen sollten jedoch der Wiesn fernbleiben, allen anderen sei eine „Auffrischungsimpfung“ empfohlen. Zuvor hatte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, die schnelle Verbreitung der Affenpocken als „Notlage von internationaler Tragweite“ deklariert. Und aktuell sind in China das Langya-Henipavirus und in Indien die Tomatengrippe im Fokus von Virologen.

Zur Eindämmung der Verbreitung von SARS-CoV-2 auf dem Herbstfest gibt der Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes, Dr. Wolfgang Hierl, den Feierwilligen Verhaltensempfehlungen mit auf den Weg: „Jeder, der beabsichtigt, dieses Event zu besuchen, muss sich bewusstmachen, dass er auch Risiken eingeht“, mahnt Hierl. „Durch den hautnahen Kontakt mit vielen Menschen, durch lautstarke Gesänge – vor allem auch in den Zelten – ohne Masken, ohne Abstand und ohne große Hygienemaßnahmen werden Viren sehr leicht übertragen.“ Eine Infektion könne bei Personen, die durch ihr Lebensalter, durch eine Beeinträchtigung des Immunsystems oder aufgrund chronischer Vorerkrankungen besonders gefährdet seien, einen schweren Krankheitsverlauf mit stationärer Behandlungsnotwendigkeit nach sich ziehen. Selbst junge, gesunde Menschen hätten ein Risiko, eine langwierige, teilweise sehr beeinträchtigende Folgeerkrankung wie Post-COVID und Long-COVID zu erleiden.

Hierl rät daher: „Lassen Sie Ihre Impfungen vervollständigen; nur dadurch sind Sie bestmöglich geschützt.“ Bei typischen Symptomen wie Husten, Fieber, Schnupfen, Störung des Geruchs-/Geschmackssinns oder nach Kontakt zu einem positiv Getesteten in den letzten zehn Tagen sei ein Besuch des Herbstfests tabu. Vor dem Herbstfestbesuch solle ein Antigen-Selbsttest durchgeführt werden. Obacht: Auch bei einem negativen Antigen-Selbsttest sei eine Infektion mit SARS-CoV-2 nicht ausgeschlossen. Ein weiterer Antigen-Selbsttest sollte zwei Tage nach dem Herbstfest-Besuch erfolgen, um frühzeitig eine Ansteckung zu entdecken. Vulnerable Personen sollten nur nach genauer Risikoabwägung das Herbstfest besuchen. Bei Erkältungssymptomen bis zu 14 Tage nach dem Herbstfest-Besuch sollte ein Antigen-Schnelltest bei einem professionellen Anbieter erfolgen. Und bei Erkrankungen jedweder Art, die einer ärztlichen Behandlung bedürften, sollten der ärztliche Wiesn-Dienst aufgesucht und der Hausarzt oder der kassenärztliche Notdienst konsultiert werden. Die Zentralen Notaufnahmen der RoMed-Kliniken Kliniken sollten schweren Fällen vorbehalten bleiben, um einer Überlastung der Kliniken vorzubeugen, so Hierl.

Prof. Dr. Karl Lauterbach, MdB (SPD), Bundesminister für Gesundheit im Kabinett Scholz I, fordert, ab 1. Oktober wieder eine Maskenpflicht in Innenräumen einzuführen – unabhängig von der Inzidenz. Die Maske soll nur dann keine Pflicht sein, wenn man in den drei Monaten zuvor geimpft wurde. „Das ist die Dauer, von der wir glauben, dass die neuen Impfungen auch vor Ansteckungen schützen, nicht nur vor schwerem Verlauf“, so der Gesundheitsökonom. Gleichwohl hat der WV zuversichtlich bereits die Termine für das Herbstfest in den kommenden fünf Jahre festgelegt: 2023 vom 26. August bis 10. September, 2024 vom 31. August bis 15. September, 2025 vom 30. August bis 14. September, 2026 vom 29. August bis 13. September und 2027 vom 28. August bis 12. September. Na, dann: „Ciao Servus und Pfiad di!“

Dr. Olaf Konstantin Krueger

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